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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Felipe Solá war unter Präsident Carlos Menem über acht Jahre Staatssekretär für Landwirtschaft und hat dabei eine hervorragende Leistung vollbracht. Er hat die Maul- und Klauenseuche ausgerottet, der Sojabohne zum großen Sprung verholfen und vieles andere mehr. Aber als Außenminister ist er ein Versager, weil er von Weltpolitik nichts versteht, wie es die Tatsache bezeugt, dass er beim Gaza-Konflikt ins Fettnäpfchen getreten ist, indem er die “übermäßige” Reaktion von Israel kritisierte, aber nichts über die Terrroristenorganisation Hamas sagte, die das Wesen des Problems darstellt. Hamas ist eng mit Hisbollah verbunden, die für die Attentate auf die israelische Botschaft und das jüdische Hilfswerk AMIA verantwortlich ist. Weltweit findet ein eigenartiger Krieg zwischen der zivilisierten Welt und den Terroristengruppen statt. Es besteht kein Zweifel, wo Argentinien stehen muss, aber Solá, lies Cristina, hat es offensichtlich nicht verstanden. Er muss weg.


In Europa weht in der Politik ein starker Wind von rechts. Da ist der überwältigende Wahlsieg der Liberalen Isabel Diaz Ayuso in Madrid, der den linken Pablo Iglesias zwang, die Politik einstweilen zu verlassen. Da ist auch der Wahlsieg des konservativen Boris Johnson bei lokalen und regionalen Wahlen in Großbritannien, der der Labourpartei kaum noch Aussichten gibt, auf Jahre hinaus wieder die Regierung zu übernehmen. Bei den Wählern kommt jetzt offensichtlich die optimistische Botschaft der Liberalen u.a. des rechten Spektrums, die direkt mit dem täglichen Leben der Wähler zusammenhängt, besser an als die Versprechen einer besseren Zukunft, die auf tiefgreifenden sozialen Reformen fußt, die die linken Gruppen predigen.


Deutschland könnte wunderbar ein Zugland werden. Es ist eine an sich überschaubare Republik, die viele Großstädte und eine hohe Bevölkerungsdichte ausmachen. Einen Strich durch die Rechnung machen dem Weg zum umweltfreundlicheren Reisen jedoch vor allem zweierlei Dinge: die häufig auftretenden Verspätungen der Deutschen Bahn und die preisgünstigen Kurzstreckenflüge. Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich somit für eine wettbewerbsfähige Bahn ausgesprochen. So sollen sich Kurzstreckenflüge bis 2030 erübrigen. Tragischerweise wurde dieses vernünftige Vorhaben von einigen Medien dermaßen verallgemeinert und missinterpretiert, dass die eigentlich zum realpolitischen Flügel ihrer Partei gehörige Grünen-Politikerin nun für viele zur radikalen Fluggegnerin konvertiert ist, die alle Kurzstreckenflüge verbieten will. Und wird einem erst einmal ein solcher Stempel aufgedrückt, könnte es schwer werden, diesen im Lufthansa-Land wieder loszuwerden.

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