Die Regierung hat Panik vor einer weiteren Zunahme der Covid-Infektionen, bei der die Kapazität der Intensivstationen nicht ausreicht, um die extremen Fälle zu behandeln, so dass Menschen sterben müssen, die hätten geheilt werden können. Die Zahl der Infizierungen bleibt in letzter Zeit gefährlich hoch und hinzu kommt noch, dass Mutationen des ursprünglichen Virus, wie die von Manaus, die britische und die der Anden vermehrt auftreten, die angeblich ansteckender und aggressiver sind. Das hat auch Rodríguez Larreta erkannt, so dass der Konflikt zwischen Bundesregierung und Stadtregierung an Intensität abgenommen hat. Dennoch tritt Larreta dafür ein, dass die Restriktionen weniger allgemein seien, wobei er, im Gegensatz zu Präsident Fernández, darauf besteht, dass der Schulbetrieb mit Präsenz der Kínder in den Schulen erfolgt. Die Ansteckungen sind dabei selten, und bei Kindern in der Regel schwach. Und das muss man eben in Kauf nehmen. Zwei Jahre ohne Schulen, wie es in Bezirken der Umgebung der Bundeshauptstadt und allgemein im Landesinneren sein wird, hinterlassen einen großen Schaden für die Kinder.
Die phänomenale Geldschöpfung, die zwecks Milderung der Folgen der Pandemie weltweit stattgefunden hat, ganz besonders in den USA und der EU, den Konsum nur wenig beflügelt, aber die Ersparnisse stark in die Höhe getrieben, von denen ein Teil in der Börse angelegt wurde. Das erklärt das Paradoxon der rückläufigen Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes der USA im Jahr 2020 bei gleichzeitiger Börsenhausse und auch die Beibehaltung der Preisstabilität. Die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OCDE) hat berechnet, dass die Ersparnisse in fortgeschrittenen Staaten einen Rekordstand erreicht haben. Die Agentur Moody’s hat berechnet, dass die zusätzlichen Ersparnisse in den USA 12% des BIP ausmachen, in Kanada 9%, in Deutschland und Italien 6%. Es wird erwartet, dass ein Teil dieser Ersparnisse schließlich doch in den Konsum fließt. Aber auf alle Fälle bedeutet dies, dass die Zinsen niedrig bleiben werden und viel Geld für Investitionen vorhanden ist. Argentinien könnte dabei auch viel bekommen, allerdings nur, wenn die Spielregeln der internationalen Finanzwelt beachtet werden - was gegenwärtig nicht der Fall ist.
Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union ziehen ihre Truppen noch in diesem Jahr vollständig aus Afghanistan zurück. Sie überlassen das Land seinem eigenen Schicksal, was bedeutet, dass die Bevölkerung jetzt sehen muss, wie sie mit den Taliban fertig wird. Doch ohne einen Feind, mit dem sie im eigenen Land Krieg führen können, werden die Taliban sich gezwungen sehen, sich politisch durchzusetzen, was immer schwieriger wird, u.a. weil die Frauen gegen die islamischen Beschränkungen rebelliert haben. Die USA sind in Afghanistan im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Zwillingstürme in New York militärisch eingetreten, weil sie dachten, dass der Feind dort sein Hauptquartier habe. Inzwischen ist Osama Bin Laden tot und die USA haben eine Strategie entwickelt, um über terroristische Umtriebe unterrichtet zu sein, mit Abhörung von Telefongesprächen, viel Information und Bankkontrollen bei verdächtigen Überweisungen. Der Krieg gegen den Terrorismus verläuft jetzt auf anderen Bahnen.
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