Die Stadt Buenos Aires ist bei der Bekämpfung der Pandemie viel erfolgreicher als die Provinz, was Gouverneur Kicillof verärgert. 4,5 Millionen Personen, die in der Provinz leben, suchen Hospitäler der Stadt auf, und von zehn Personen, die sich in der Stadt wegen Covid prüfen lassen, kommen acht aus der Provinz. Der Gesundheitsminister der Stadt, Fernán Quirós, hat hervorragende Arbeit geleistet. Er war vorher Direktor des Italienischen Hospitals, das er von Grund auf reformiert und viel effizienter gestaltet hat. Bei den städtischen Hospitälern hat er neben dem Direktor, der ein Arzt ist, einen Verwaltungsfachmann ernannt, und dadurch erreicht, dass sie viel besser funktionieren. Auch das hat zum Erfolg bei der Bekämpfung von Covid beigetragen, den keine Provinz vorweisen kann. Kicillof sollte Quirós nachahmen, statt ihn zu kritisieren.
Der Tod des fast hunderjährigen Philip Mountbatten, des Gatten der britischen Königin Elisabeth II., hat den Medien erneut Stoff für Unterhaltung geliefert. Monarchien sind heute ein Anachronismus, werden aber in den wenigen Ländern, in denen sie noch bestehen, kaum beanstandet. Für die Briten ist die Königin ein Symbol der Nationalität. In schweren Stunden, wie im letzten Weltkrieg, hat König George, der darauf verzichtete, sich nach Kanada in Sicherheit zu begeben, Churchill Rückendeckung gegeben und den Kampfgeist allgemein gestärkt. In Spanien hat der ehemalige König Juan Carlos mit dazu beigetragen, dass der Übergang von der Franco-Diktatur auf eine demokratische Regierung friedlich verlief und die Spanier sich nicht die Schädel eingeschlagen haben wie in den 30er Jahren. Andere Könige treten weniger auf, sind aber meistens beim Volk beliebt und sorgen für Unterhaltung, wie es bei der Ehe von Prinz William, heute König der Niederlande, mit der Argentinierin Máxima Zorreguieta der Fall war, die wie ein Märchenpaar erschienen.
Völlig überraschend hat in Ecuador in der Zweitwahl der liberale Guillermo Lasso die zweite Runde der Präsidentschaftswahl gewonnen, nachdem er in der ersten Runde gegenüber dem Kandidaten von Rafael Correa, Andrés Arauz, verloren hatte. Er hat 53% der Stimmen erreicht, gegenüber nur 19,74% in der ersten Runde. Zwei Mal hatte sich Lasso schon vorher als Kandidat aufgestellt und immer verloren. Der Sieg von Lasso bedeutet, dass Rafael Correa weiter im Exil in Belgien bleiben wird, und er stellt auch eine Schwächung der Puebla-Gruppe dar, die sich für Kuba und Venezuela einsetzt. Für Alberto Fernández, der auch auf der Seite von Arauz stand, ist dieses Ergebnis auch peinlich. Eine Kuriosität bei dieser Wahl ist, dass Lasso von Jaime Durán Barba beraten wurde, der auch Macri 2015 zum Wahlsieg verholfen hatte.
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