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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Spannung innerhalb der Regierung ist sehr groß und wirkt störend auf die Wirtschaft, weil sie noch mehr Ungewissheit schafft. Im Streit zwischen dem Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, und der nationalen Sicherheitsministerin Sabina Frederic kommt schließlich die Tatsache zum Ausdruck, dass es keine Sicherheitspolitik gibt, zu einer Zeit in der Morde, Raubüberfälle und andere Verbrechen exponentiell zugenommen haben. Aber es besteht auch ein grundsätzlicher Gegensatz zwischen Cristina, die bis zu den Wahlen mit niedrigen Tarifen, hohen Subventionen und ohne Abkommen mit dem Fonds gelangen will, und dem Präsidenten und seinem Wirtschaftsminister Martín Guzmán, die befürchten, dass dieses Schema vorher platzt. Und innerhalb der Cristinisten gibt es auch eine Gruppe, die eine viel extremere Position befürwortet. Da der Präsident seine natürliche Führungsrolle nicht ausübt und ständig Zweifel zum Ausdruck bringt, nimmt der interne Streit weiter zu, was die Regierung und ihre Partei schwächt und die Krise vertieft.


Der stets vorsichtige US-Präsident Joe Biden ist ins Fettnäpfchen getreten, als er auf die Frage eines Journalisten, ob er Wladimir Putin als Mörder betrachte, mit einem Ja anwortete. Putin hat darauf mit leichtem Humor reagiert, um einen Konflikt zu vermeiden. Biden muss gute Beziehungen zu Putin unterhalten, um zu erreichen, dass er Alexei Navalny freilässt, was bedeutet, dass er eine aktive Opposition zulässt. Ebenfalls muss er sanften Druck auf Putin ausüben, damit dieser den Krim-Konflikt beendet. In der Erhaltung des Weltfriedens muss auch Russland mitmachen, mit den Vereinigten Staaten, China und der Europäischen Unión. Und im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus müssen alle zusammengehen. Und zu diesem Zweck müssen die persönlichen Beziehungen zwischen den Regierenden auch in der Form zivilisiert sein.


Ein weiterer Skandal aus der documenta-Stadt: Nach der Aufregung um Jana aus Kassel im November 2020, die sich selbst als Sophie Scholl der „Querdenker“-Bewegung betitelte, sorgte nun eine Riesendemonstration in der nordhessischen Großstadt für Fassungslosigkeit. 20.000 Menschen ohne Hygienekonzept versammelt, inmitten des mittlerweile monatelangen andauernden deutschen Lockdowns. Diese regelmäßigen Massenansteckungstreffen sorgen dafür, dass alles bleibt, wie es ist. Selbst wenn Inzidenzwerte sinken, würden sie durch erhöhte Neuinfektionen wieder beglichen. Komisch nur, dass die „Querdenker“ eigentlich die Aufhebung der von Bund und Ländern angeordneten Maßnahmen zur Covid-19-Bekämpfung anstreben, also einen Wandel. Jana und die anderen am vergangenen Samstag demonstrierenden Kassler*innen müssen vielleicht erst lernen, wie man sich im Widerstand nicht ins eigene Fleisch schneidet.

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