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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

(Vom 25.4.19 bis 3.5.19)

Das Buch von Cristina Kirchner “Sinceramente”, das auf deutsch als “aufrichtig” oder “offen gestanden” übersetzt wird, ist ein wahrer Lügenkatalog. Sie verneint die Centeno-Hefte, weil es Fotokopien und nicht Originale sind, obwohl deren Inhalt von dreißig ehemaligen Beamten ihrer Regierung und auch Unternehmern bestätigt wurde, auch von Oscar Centeno selbst. Sie weist darauf hin, dass ihr Mann und sie schon sehr reich waren, als sie in die öffentliche Verwaltung eintraten. Tatsache ist jedoch, dass Néstor Kirchner 1987, als er sein erstes Amt antrat, nämlich Bürgermeister von Río Gallegos, überhaupt kein Vermögen hatte, und er und danach Cristina jedes Jahr ein höheres auswiesen, das schließlich viele Millionen Dollar erreichte. Sie schreibt auch, dass ihr Tochter Florencia verfolgt wird, und verschweigt, dass sie wegen ihrer Verantwortung als Direktorin eines Kirchner-Hotels bei nachgewiesener Geldwäsche prozessiert wird. Dass sie am Tag des Todes ihres Vaters, dem 27. Oktober 2010 angeklagt wurde, stimmt auch nicht. Die Klage, von Margarita Stolbitzer, wurde 2014 eingereicht. Und es kommen noch unzählige Lügen und viele halbe Wahrheiten hinzu.


Vor fast genau 30 Jahren geschah im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden etwas Erstaunliches. In der rund 1000 Einwohner zählenden Gemeinde Hundwil kamen die Männer des Kantons zusammen und beschlossen die Einführung des Frauenwahlrechts auf Kantonsebene. Landesweit durften die Frauen seit 1971 wählen, aber auch damals waren die Schweizerinnen spät dran. Nur in Liechtenstein (1984) dauerte es noch länger und im Vatikan werden die Frauen auf die Ewigkeit vertröstet. Das wären sie wohl auch im katholisch geprägten Nachbarkanton Appenzell Innerrhoden worden. Dort lehnten die Männer noch 1990 das Frauenstimmrecht ab. Es wurde nach einem Urteil des Obersten Gerichts eingeführt.


Eigentlich ist das ja keine Nachricht mehr, wenn US-Präsident Donald Trump kritische Journalisten als „Fälscher“ bezeichnet. Das tut er ständig und die meisten denkenden Menschen wissen, dass der größte Lügner im Weißen Haus sitzt, wenn er nicht gerade in Florida golft. Laut „Washington Post“ nähern sich die Lügen und Halbwahrheiten Trumps seit dessen Amtsantritts der 10.000er-Marke. Es ist schon schlimm, dass der mächtigste Mann der Welt ein Lügner und ausgesprochener Depp ist. Viel schlimmer ist, dass es immer noch genügend Menschen gibt, die diesem Deppen zujubeln und seine Lügen skandieren. Das macht Angst, Angst davor, dass Trump im nächsten Jahr wiedergewählt werden könnte.

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