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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Diskussion um die Abschaffung der PASO-Wahlen schreitet voran. Präsident Alberto Fernández hat jetzt zugelassen, dass das Thema im Parlament behandelt wird. Zehn Gouverneure haben sich dafür ausgesprochen, dass diese Wahlen in diesem Jahr nicht stattfinden. In der Tat haben die PASO, bei denen es um die Bestimmung der einzelnen Kandidaten der Parteien oder Koalitionen geht, ihren ursprünglichen Sinn verloren, da fast immer die Kandidaten schon feststehen, die dann bei den Wahl aufgestellt werden. Die PASO-Wahlen wurden geschaffen, um dem Justizialismus die Blamage zu ersparen, dass bei einer internen Parteiwahl nur sehr wenige mitmachen, weil es in der Tat kaum noch effektive Parteimitgliedschaften gibt. Doch das muss man eben hinnehmen und nur bestimmen, dass die Kandidaten von einer bestimmte Zahl von Parteimitgliedern aufgestellt worden sind. Die PASO-Wahlen sind außerdem sehr teuer, und sparen sollte jetzt das oberste Gebot sein.


Mensch Bodo, mag man sagen. Das trifft es in jeder Hinsicht. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat im sozialen Plaudermedium "Clubhouse" zugegeben, dass er in den Videokonferenzen der Ministerpräsident*innen mit Angela Merkel gerne auf seinem Handy daddelt. Zudem nannte er die Kanzlerin "Merkelchen". Ersteres ist sehr menschlich, denn die Sitzungen dauern bisweilen mehrere Stunden. Letzteres war wohl ein verunglückter Versuch, humorvoll zu wirken. Auch wenn Ramelows Fehltritt reichlich aufgebauscht wird, hätte er die Reaktionen abschätzen können. In Thüringen wird dieses Jahr gewählt, da warten die Gegner auf Fehler. "Mensch Bodo", du bist doch ein Politprofi und weißt, dass ein soziales Medium kein Stammtisch oder eine Hinterzimmer-Talkrunde ist.


Donald Trump verliert immer mehr Freunde. Jetzt haben sich sogar die rechtsextremen "Proud Boys" von ihm distanziert. Nicht etwa, weil sie ihm wie viele andere die Anstiftung zum Angriff auf das Kapitol ankreiden, da waren die "Stolzen Jungs" mit dabei. Sie sind sauer, weil er das Weiße Haus kampflos verlassen hat. Aus ihrer Sicht haben sie durchaus Recht. Wenn jemand seine Wahlniederlage nicht akzeptiert, ständig von einem Erdrutschsieg und Wahlfälschung redet, von anderen fordert, sich dagegen zu wehren und sich dann in sein Golfressort zurückzieht, dann kann er kein "Proud Boy" sein. Natürlich ist Trumps Rückzug nach vier Jahren Unvernunft ein kleiner Akt der Vernunft, aber den "Jungs" muss man dennoch dankbar sein. Sie tragen zur Entmystifizierung des Ex-Präsidenten bei. Er ist jetzt, was er immer war: ein Maulheld.

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