Die angesehene Wirtschaftszeitung “The Wall Street Journal” schrieb diese Woche, Argentinien sei ein Versuchslabor für den russischen Covid-Impfstoff. In der Tat wird er außer Russland nur in Argentinien in großem Umfang eingesetzt, wobei die letzte Etappe der Proben noch nicht vollendet ist. 300.000 Impfungen wurden schon vorgenommen und 10 Millionen sollen bald folgen. Im April/Mai soll dann der Impfstoff von Astra-Zeneca in großen Mengen zur Verfügung stehen. Gelegentlich kommen eventuell noch chinesische hinzu, eventuell auch der von Pfizer, der aus nicht erklärten Gründen ausgeschlossen wurde, obwohl Pfizer in Argentinien schon Proben gemacht hatte. Im Grunde wissen wir noch wenig über diese Impfstoffe. Wie lange dauert die Immunität? Kann ein geimpfter Mensch andere anstecken? Inzwischen müssen wir weiter mit Mundschutz, Mindestentfernung und Vermeidung von Menschenansammlungen zurechtkommen. Normalität wird es bestenfalls 2022 geben.
Man hätte es ahnen können. Die drei Kandidaten kommen aus Nordrhein-Westfalen, und die CDU-Delegierten wählen den Oberfahlen zum Parteivorsitzenden. Armin Laschet bekleidet als Ministerpräsident immerhin das höchste Amt im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands. Der wirkliche Grund war das natürlich nicht, die Delegierten des Unionsparteitags wollten nach 20 Jahren Merkel-Dominanz einfach keinen radikalen Bruch. Eine Rückkehr zu den frühen Nullerjahren, als die konservative Welt noch in Ordnung war, hatten sich viele von Friedrich Merz erhofft. Vor allem der politische Gegner, die Sozialdemokraten. Wenn die Union mit einem Spitzenkandidaten in den Bundestagswahlkampf gezogen wäre, der Berater von "Heuschrecken"-Unternehmen war, hätte Olaf Scholz Chancen aufs Kanzleramt gehabt. Beim Bergmannssohn Laschet sieht das ganz anders aus.
Donald Trump dürfte langsam ins Grübeln kommen. Wo soll er denn hin, wenn es wirklich ernst wird? Das Amtsenthebungsverfahren ist zwar eine Schmach, aber wenn er verurteilt wird, dann zieht das zunächst keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich. Dennoch könnte eine Prozesswelle auf ihn zurollen, die von Nötigung über Bestechung bis hin zu Steuerhinterziehung reicht. Weil US-Gefängnisse keine Golfplätze haben, baut man da besser vor. Einfach wird das nicht, denn der Ex-Präsident hat in den letzten vier Jahren global gesehen wenig Freunde gewonnen, Fremdsprachen beherrscht er keine, und auch sein Englisch ist ausbaufähig. Nordkorea kommt deshalb nicht in Frage, die Golfplatzdichte dürfte dort auch sehr gering sein. Großbritannien wäre ideal, aber sein dortiger Spezl Boris Johnson will ein Freihandelsabkommen mit den USA und keine politischen Altlasten. Trump sollte mal in Belize anfragen. Dort hat er noch Niemanden vor den Kopf gestoßen, man spricht Englisch, das Klima gleicht dem in Florida, und es gibt immerhin zwei Golfplätze.
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