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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Präsident Alberto Fernández hat nach seiner Entlassung als Kabinettschef harte Kritik an Cristina geübt und dabei auch ihre Korruption beanstandet. Als Präsident hat er dann genau das Gegenteil gesagt und auch das von ihm scharf kritisierte Abkommen mit Iran gerechtfertigt. Doch jetzt ist er einen Schritt weiter gegangen und hat die These vertreten, Staatsanwalt Alberto Nisman, der am 18. Januar 2015 tot in seinem Badezimmer aufgefunden wurde, habe Selbstmord verübt, obwohl er selber seinerzeit von Mord gesprochen hatte. Außerdem wurde inzwischen eindeutig nachgewiesen, dass es Mord war. Dieser Schlussfolgerung haben sich sämtliche Gerichtsexperten angeschlossen. Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass der Mord in Zusammenhang mit der Untersuchung über das Iran-Abkommen steht, über das Nisman am 19. Januar im Parlament referieren sollte. Ob Cristina den Befehl erteilt hat oder sonst jemand in ihrem Sinn gehandelt hat, lässt sich nicht feststellen. Doch die Erklärung von AF, die er selber nicht glaubt, bekräftigt den Verdacht, dass Cristina nicht unschuldig ist.


Gottseidank ist der Alptraum bald vorbei. In wenigen Tagen ist Donald Trump im Ruhestand. Man mag sich gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er im Amt bestätigt worden wäre. Nein, nicht was er in den vier kommenden Jahren alles hätte anrichten können. Der Horror an dem Gedanken hat mehr damit zu tun, was in vier Jahren geschehen würde. Wäre er bereit, nach zwei Amtszeiten seinen Hut zu nehmen? Vermutlich nur, wenn seine Tochter Ivanka mit ihrem Vize Jared Kushner die Präsidentschaftswahlen gegen Michelle Obama und Bernie Sanders gewonnen hätte. Und auch dann wäre es noch nicht sicher, dass Trump freiwillig ginge. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bewundert er, weil dieser das Wahlgesetz änderte und das chinesische Modell eines Präsidenten auf Lebenszeit würde er gern auf die USA übertragen.


Nicht alle werden froh sein, wenn Trump endlich weg ist. Dazu gehören natürlich in erster Linie die 70 Millionen US-Amerikaner*innen, die ihn gewählt haben. Des weiteren eine Reihe von Autokraten wobei Putin und Chinas Xi Jinping wohl weniger die Person Trumps schätzten als das Chaos, das er in den USA anrichtete. Nordkoreas Diktator Kim Jong Un wird über den Verlust eines Männerfreundes weinen. Zuerst stritten sich die beiden darüber, wer den größten Atomknopf hatte, dann lagen sie sich in den Armen. Israels Premier Benjamin Netanjahu wird sich sehr einsam fühlen. Ob seine neuen arabischen Freunde in Saudi-Arabien, Katar, Oman und Marokko bei der Stange bleiben, muss sich erst zeigen. Auch den Randglossen wird er fehlen. Selbst bei dünner Nachrichtenlage, war Trump immer für einen blödsinnigen Tweet gut.

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