Der Oberste Gerichtshof hat bei der Klage von zwei Richtern, Leopoldo Bruglia und Pablo Bertuzzi, die gegen ihre Versetzung durch die Regierung Berufung eingeleitet hatten, entschieden, dass die Richter in ihren bisherigen Posten verbleiben, bis der Richterrat neue Richter vorschlägt. Nur der Präsident des Gerichtshofes, Carlos Rosenkrantz, schloss sich dem Urteil nicht an. Er bestätigte, was 2018 schon beschlossen worden war, dass diese Richter rechtmäßig ernannt worden seien, wie es in unzähligen Fällen schon geschehen ist. Doch das Verfahren des Richterrates dürfte mindestens ein Jahr dauern. Inzwischen können Bruglia und Bertuzzi, die im Korruptionsprozess wegen der Centeno-Hefte schon die Präventivhaft von Cristina verfügt haben, das Verfahren abschließen, mit den Beweisen, dass Cristina schuldig ist, und es dem Gericht übergeben, das das Urteil fällen muss, an dem der dritte Richter, den die Regierung jetzt versetzt hat, Germán Castelli, sein Amt ausübt, der voraussichtlich auch provisorisch bestätigt wird. Er könnte sie somit mit Zustimmung eines Kollegen verurteilen, lange bevor er sein Amt verlässt.
Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis man weiß, wie der nächste US-Präsident heißt. Sollte Trump wider Erwarten Nevada, Georgia und Pennsylvania gewinnen, ist er immer noch nicht wiedergewählt. Da gibt es noch North Carolina, wo noch bis zum 12. November Briefwahlstimmen ausgezählt werden, die den Poststempel vom Wahltag haben. Aber auch beim einem Sieg Joe Bidens vor diesem Datum gibt es noch wilde Szenarien. Was ist, wenn Trump die Wahlergebnisse als Fake News bezeichnet und sich weigert aus dem Weißen Haus auszuziehen? Kommt dann die Nationalgarde, um den Hausbesetzer zu entfernen und liefert sich Scharmützel mit dem Secret Service? Natürlich sind das Hirngespinste, aber wenn Trump das Wahlergebnis nicht anerkennt und seine Anhänger zum Widerstand aufruft, könnte es mehr als ungemütlich werden.
Am frühen Donnerstagmorgen hat US-Präsident Trump vermutlich nicht seinen Haussender Fox News geschaut, denn dort lag Biden deutlicher vorn als auf dem "Fake News"-Kanal CNN. Bei Fox ist Arizona bereits in demokratischer Hand, CNN hielt sich da noch zurück. Dazu kommt, dass Nevada auf der Fox-Karte der gewonnen Staaten bereits hellblau eingezeichnet ist. Das heißt, dass dort die Demokraten in Führung liegen. Mit Nevada würde Biden eine Punktlandung hinlegen und genau auf die notwendigen 270 Wahlleute kommen, die für die Präsidentschaft notwendig sind. Natürlich könnte man das vernachlässigen, aber Fox kommt bei der Wahl eine entscheidende Rolle zu. Der Sender ist kein Nachrichtenkanal, sondern Propagandamaschine und Stichwortgeber für Trump. Eine Niederlage wird er wohl erst zugeben, wenn er das von Fox News erfährt.
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