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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Der Konflikt, den Präsident Alberto Fernández mit dem Stadtchef Horacio Rodríguez Larreta geschaffen hat, hat die politische Landschaft grundsätzlich verändert, mit einer Betonung der Polarisierung. Auf der einen Seite der Kirchnerismus und auf der anderen eine harte Opposition, die nicht bereit ist, zu verhandeln und den Präsidenten eventuell zu unterstützen, wenn er vernünftig handelt und den Weg der Mitte beschreitet. Bei dieser Konstellation bleibt der gemäßigte Peronismus ausgeschlossen, auf dem der Präsident seine Macht gegenüber Cristina aufgebaut hatte. Für diesen Peronismus spricht Pichetto, der Vizepräsidentschaftskandidat von Macri war. Im Grunde, ob Peronisten oder nicht, gibt es bestimmt eine breite Gesellschaftsschicht, die die extremen Positionen in der Politik verabscheut und vernünftig und pragmatisch regiert werden will. Sie hat jetzt keine politische Vertretung. Cristina wird sie nicht anziehen, und die Front für den Wechsel (JxC) muss sich noch intensiv bemühen, sie ganz auf ihre Seite zu bringen.


In Italien haben die Pandemie und die Maßnahmen, um ihre Wirkung einzuschränken, eine gewiss unerwünschte Nebenwirkung gehabt: die Mafia, an erster Stelle die kalabrische Ndrangheta, dringt stark in die formelle Wirtschaft ein. Der Umfang der Geschäfte dieser Organisation wird von Experten auf 55 Milliarden Euro jährlich veranschlagt, von denen 44 Milliarden auf den Norden des Landes entfallen. Die Mafia verfügt über ein hohes Barvermögen, das sie jetzt auch zur Rettung von Unternehmen einsetzt, die finanziell am Ende sind. Dabei handelt es sich nicht nur um Wucherkredite, sondern um Beteiligungen an den Firmen. Es fehlt nicht viel, damit die Mafiabosse auch offen mit den Großunternehmern am gleichen Tisch sitzen. Ohnehin fragt man sich schon jetzt, wie viel vom Kapital vieler multinationaler Unternehmen auf die Mafia entfällt. Nicht nur bei den italienischen.

China wird in diesem Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 1,2 Prozent erreichen, schätzt der Internationale Währungsfonds. Das ist zwar weniger, als das Land in den letzten zwei Jahrzehnten auswies, fällt jedoch im Vergleich mit der Entwicklung anderer Länder auf: USA mit -9,5 Prozent, Großbritannien mit -20,4 Prozent, Frankreich mit -13,4 Prozent, usw. In China ist das Coronavirus aufgekommen, und von dort hat es sich auf die ganze Welt ausgebreitet. Aber China hat die sanitäre und wirtschaftliche Krise schnell in den Griff bekommen, mit einer besseren Technologie als die anderen. China hat ab Ende der 80er Jahre viel von den Vereinigten Staaten und Europa gelernt und auch viel nachgemacht. Jetzt scheint es umgekehrt zu sein.

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