Die Richter, auch die Mitglieder des Obersten Gerichtshofes, haben begriffen, dass es bei der Justizreform nicht nur um die Prozesse geht, die Cristina K, betreffen, sondern um eine direkte Beherrschung der Justiz durch den Kirchnerismus. Abgesehen von der Reform sollen unmittelbar Richter, die Kirchner-Korruptionsprozesse behandeln, versetzt werden, der Leiter der Staatsanwälte abgesetzt werden u.s.w. Doch die Richter haben sehr viel Macht, sind solidarisch untereinander und scheuen sich davor, Urteile zu fällen, bei denen sie gelegentlich zur Rechenschaft gezogen werden können. All dies hat zu einer Rebellion der Richter geführt, und wirkt dabei genau im entgegengesetzten Sinn, den Cristina beabsichtigt. Das ist schon in mehreren Urteilen zum Ausdruck gekommen und kann gelegentlich auch Cristina direkt betreffen. Hinzu kommt noch, dass die Reform des Richterrates von 2006, die eine Beherrschung durch den Kirchnerismus, und jetzt von der Regierung, herbeiführte, von einem Gericht als verfassungswidrig bezeichnet wurde und dieser Fall jetzt dem Obersten Gerichtshof vorliegt. Mit der Rückkehr zur ursprünglichen Fassung würde der Kirchnerismus in der Justiz noch mehr geschwächt.
Schon wieder ein "S". Kann das gutgehen? Schumacher, Scharping, Steinmeier, Steinbrück und Schulz haben als SPD-Kanzlerkandidaten krachende Niederlagen eingefahren, und nun soll ein Scholz ran. Es wird vermutlich nicht gutgehen, aber das liegt weniger am Anfangsbuchstaben des Nachnamens der Kandidaten, sondern an der desolaten Lage der Partei. Immerhin begann der Familienname von zwei Dritteln der SPD-Kanzler auch mit "S". Sie erinnern sich? Schmidt und Schröder. Der Dritte war Brandt, und der hatte zuvor schon zwei Mal verloren. Die übrigen Verlierer hießen Ollenhauer, Vogel, Rau und Lafontaine. Aber damals hatte die SPD die 30- oder 40-Prozent-Marke im Visier und träumte nicht von der 20er.
Nun also auch Thomas Berthold. Der Fußballweltmeister von 1990 (wer's vergessen hat: gegen Argentinien), hat sich jetzt den Protesten gegen die Corona-Beschränkungen der Bundesregierung angeschlossen. Er schließt sich damit einer Reihe von B-Promis wie dem Veganerkoch Attila Hildmann und dem Sänger Xavier Naidoo an. Mit Hildmann hat Berthold gemein, dass er sich vegan ernährt, mit beiden, dass er ein Faible für Verschwörungstheorien hat. Mit Rechtspopulisten hat der Ex-Profi nach eigener Aussage nichts am Hut, was ein wenig verwundert. Auf dem Platz verteidigte er meist die rechte Seite. "Querdenken" heißt die neue Anti-Corona-Bewegung. "Verquerdenken" wäre treffender.
Comments