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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Cristina Kirchner kümmert sich überhaupt nicht um Pandemie und Quarantäne, aber sie schafft Probleme, die deren wirtschaftlichen Folgen vertiefen. Die Absicht der unbegründeten und widerrechtlichen Übernahme von Vicentín, die sie nicht aufgibt, ist ein schlechtes Signal, ebenso wie ihre Initiativen über Justizreform, die den Rechtsstaat aushöhlen. Auch der Schutz der Korrupten, der von ihr ausgeht und auch sie betrifft, mit einem Geschenk von 20 Millionen Pesos an Amado Boudou wegen nicht gezahlter Pension als Vizepräsident, die ihm wegen seiner Verurteilung und Haft nicht zusteht, ist eine Ohrfeige für all diejenigen, die jetzt wirtschaftliche Not erleiden. Alberto Fernández wird bei der schwierigen Aufgabe, die auf ihn zugekommen ist, von seiner Vizepräsidentin nicht unterstützt, sondern ständig behindert.

Welch grandiose Idee! Und so simpel wie ihr Urheber einer ist. Das selbsternannte Universalgenie im Weißen Haus in Washington hat wieder einmal einen dieser Geistesblitze gehabt, die jeden anderen Menschen erschlagen würden. Weil Donald Trump den Krieg gegen Corona, den er selbst ausgerufen hat, verloren hat, will er jetzt zumindest die Zahlen bekämpfen. Wenn weniger getestet wird, steigt die Zahl der Infizierten nicht so schnell, hat er erkannt. Das ist schon richtig, aber wenn weniger getestet wird, steigt das Risiko einer Verbreitung des Virus und damit auch die Zahl der Opfer. Erfolge im Kampf gegen Corona werden an letzterer gemessen. Trumps russischer Amtskollege Wladimir Putin macht das geschickter: Er lässt die Opferzahlen fälschen.

Man wünscht sich die Zeiten zurück, in denen sich Politiker wie Boris Jelzin und Silvio Berlusconi in den Randglossen tummelten. Der russische Präsident Jelzin, der wodkaselig mit seinem Atomköfferchen durch die Weltgeschichte torkelte und trotzdem wie ein Friedensbotschafter wirkte. Oder der italienische Ministerpräsident Berlusconi, der nur regierte, um nicht in den Knast zu kommen. Der Medienmogul schaffte es, mit Immunitätsgesetzen und Wahlrechtsreformen, so lange im Amt zu bleiben, dass die meisten Prozesse gegen ihn verjährt waren. Oder US-Präsident George W. Bush, der glaubte, einen Krieg gewinnen zu müssen, den sein Vater schon gewonnen hatte. Damals dachte man, es könne nur besser werden. Dann kam Donald Trump.

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