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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

(Vom 25.10. bis 1.11.)

Sowohl in der Stadt wie in der Umgebung von Buenos Aires erkennt man sehr klar, dass die ärmeren Bevölkerungsschichten für Fernández und die bessergestellten für Macri gestimmt haben. In der Stadt hat Fernández nur in den ärmeren Bezirken (Boca, Barracas, Pompeya, Villa Soldati, Villa Lugano und Villa Riachuelo) gesiegt, in den Vororten war es umgekehrt, und Macri gewann nur in Vicente López und San Isidro. Dass in sehr armen Bezirken, wie La Matanza, wo außerdem eine schlimme Überschwemmung stattfand, Fernández eine überwältigende Mehrheit erhielt, ist verständlich, obwohl die peronistische Bürgermeisterin Verónica Magario, auch eine Verantwortung trägt. Aber auch im landwirtschaftlichen Bereich der Provinz hat Fernández allgemein gut abgeschnitten, mit Mehrheit in vielen Bezirken. Dabei geht es den Menschen dort dank der landwirtschaftsfreundlichen Politik von Macri bestimmt besser als vor vier Jahren.


In der Bundeshauptstadt und den Provinzen hat die Lokalpolitik das Ergebnis der Nationalwahlen überschattet. Dass Horacio Rodríguez Larreta als Stadtchef mit über 50 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde, beruht auf seiner Leistung, und auch auf der seines Vorgängers Mauricio Macri. In Córdoba hatte Macri von Anfang an eine gute politische Basis, so dass er mit 61,3 Prozent der Stimmen gewann. Hier half ihm, dass der peronistische Gouverneur Schiaretti, seine Neutralität bei den Nationalwahlen angekündigt hatte. In Mendoza erreichte die Regierungskoalition nach dem Wahlsieg der UCR bei der Gouverneurswahl 50 Prozent. In Santiago del Estero, wo Fernández auf eine Rekordzahl von 74,8 Prozent kam, zeigte sich, dass er die extrem Armen auf seiner Seite hat. Dass Fernández in Provinzen wie Santa Cruz und Chubut siegte, die eine anormal hohe Zahl Provinzangestellten aufweisen, die bei einem Regierungswechsel um ihre Stelle bangen, ist begreiflich.


Gestern sollte Großbritannien bzw. das Vereinigte Königreich aus der EU ausgetreten sein. Aber das hatte man eigentlich schon für Ende März geplant. Das Problem an der Sache war, dass das Parlament nie das wollte, was die Regierung wollte. Nichts half. Auch nicht, dass Premier Boris Johnson die Legislative in den Zwangsurlaub schickte. Jetzt gibt es Neuwahlen. Das ist vernünftig. Aber wählen die Briten auch vernünftig? Muss Boris eine Schlappe einstecken wie seine Vorgängerin Theresa May? Die Wahrscheinlichkeit, dass das Unterhaus auch nach den Wahlen vom 12. Dezember nichts entscheidet, ist hoch. Aber vielleicht ist das ja der große Plan des Boris J. Irgendwann hat Brüssel die Schnauze gestrichen voll und verlängert das Austrittsdatum nicht mehr.

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