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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Beziehungen zwischen Präsident Alberto Fernández und Vizepräsidentin Cristina Kirchner sind wohl endgültig abgebrochen, und das ist gut so. Denn auf diese Weise kann er Entscheidungen treffen, die er für richtig hält, vor allem die, die ihm sein Wirtschaftsminister Massa vorschlägt. Fernández ist ein Mann mit durchschnittlicher Intelligenz und Kultur, der nie dachte, dass er Präsident werden würde, aber er hat gesunden Menschenverstand und denkt nicht in ideologischen Kategorien wie Cristina. Und das ist ein gigantischer Unterschied. Sie bezeichnet ihn im Gespräch mit ihrer Truppe als Halbstarken, Trottel, u.s.w., und sagt offen, sie hält ihn nicht mehr aus. Und der Präsident bezeichnet, was sie sagt, als Dummheiten u. dgl. Aus diesem Zwist geht Alberto gestärkt hervor, und dessen sollte er sich voll bewusst sein. Cristina hingegen wurde dabei politisch geschwächt, was ihr besonders jetzt sehr schadet.


Nun also auch Liz Truss. Nach Medienberichten ist es russischen Hackern gelungen, das Mobiltelefon der britischen Kurzzeitpremierministerin zu knacken. Sie teilt das Schicksal mit der deutschen Langzeitregierungschefin Angela Merkel. Ihr geschah 2014 Ähnliches. Der große Unterschied: Für die Truss-Attacke ist wohl Russlands Präsident Wladimir Putin verantwortlich. Hinter dem Angriff auf Merkel steckte der US-Geheimdienst NSA, also US-Präsident Barack Obama, der die Aktion gebilligt hatte. Immerhin wusste Truss zumindest außenpolitisch, wo der Feind steht. Bei Merkel galt: Wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr.


Soll er oder soll er nicht? Die Frage ist überflüssig. Natürlich soll Bundeskanzler Olaf Scholz nach China reisen, er muss. Die Deutschen neigen gerne zur Übertreibung. Jahrzehntelang haben sie sich energiepolitisch Russland in die Arme geworfen und jetzt festgestellt, dass es nicht so prickelnd ist, von einem autokratischen System abhängig zu sein. Dass man sich jetzt aber darüber aufregt, dass China sich an einem Terminal im Hamburger Hafen beteiligt und der Kanzler nach China reist, ist nicht sehr hilfreich. Man sollte sich auf Krisen mit China vorbereiten, etwa wichtige Produkte wieder in Europa herstellen lassen. Dass Scholz nach China reist, ist aber aus ganz anderen Gründen wichtig. Xi ist so ziemlich der Einzige, der Putin stoppen kann. Man sollte ihn nicht brüskieren.

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