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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Am 17. Oktober 1945 versammelte sich eine große Menschenmenge auf der Plaza de Mayo, um die Freilassung des damals auf der Insel Martín García inhaftierten Generals Juan Domingo Perón einzutreten. Dies wurde von den Gewerkschaften organisiert, die u.a. befürchteten, ohne Perón die obligatorische Einbehaltung des Gewerkschaftsbeitrags durch die Unternehmen zu verlieren, die Perón als Vizepräsident und gleichzeitig Leiter des Arbeitsamtes eingeführt hatte. Die Militärs, die die Regierung übernommen hatten, wurden nervös und brachten Perón ins Regierungsgebäude. Er empfahl ihnen allgemeine Wahlen einzuberufen, was sie auch taten. Als er dann am späten Abend am Balkon erschien, und ein großes Gejubel aufkam, begriff Perón, dass er Präsident werden würde. Seither hat dieses Datum für den Peronismus Symbolcharakter. Allein, statt die Einheit des Peronismus mit einer großen Feier zu bestätigen, gab es am Montag gleich drei, zu denen dann noch zwei weitere hinzukamen. In keiner waren Alberto oder Cristina präsent. Nur Sohn Máximo trat auf der Plaza de Mayo mit der CGT auf. Die Gewerkschafter, die das Wort ergriffen, waren kritisch gegenüber der Regierung, wie wenn diese nicht peronistisch wäre. Sie haben eine schwache Regierung noch mehr geschwächt. Welchen Sinn dies hat, weiß man nicht.


Schwarze Wolken über Italien. In einer Woche jährt er sich zum 100. Mal, der Marsch von Mussolinis „Schwarzhemden“ auf Rom - die „Machtergreifung“ der italienischen Faschisten. Ein Jahrhundert später sind deren Apologeten bereits angekommen. Nach den letzten Wahlen wird Italien eine Rechtsregierung bekommen, die von den „Brüdern Italiens“, einer Nachfolgepartei der Neofaschisten angeführt wird. Es wäre beschönigend, von „Postfaschisten“ zu sprechen, denn viele Politiker:innen der schwarzen Brüder und Schwestern sind Anhänger:innen des „Duce“. Immerhin gibt es eine kleine Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses Albtraums. Die italienische Rechte ist zumindest so zerstritten wie die Linke.


Für große Visionen war er bisher nicht bekannt, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Man kann deshalb nur rätseln, was ihn geritten hat, bei einem Kongress der europäischen Sozialdemokraten das Bild einer Europäischen Union von bis zu 36 Staaten zu malen. Das ist keine schöne Utopie, sondern mehr eine Dystopie. Schon jetzt gibt es jede Menge Ärger: Die Briten sind gegangen, Ungarn und Polen haben eine autoritäre Vorstellung von Demokratie und Italien...? Sieht man sich die aktuellen Beitrittskandidaten an, wird einem bange. Albanien, Montenegro, Serbien und Nordmazedonien sind alles andere als stabile Demokratien. Nimmt man dann noch die Türkei, Bosnien-Herzegowina und die Ukraine hinzu, wird es richtig düster.

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