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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Präsident Alberto Fernández reiste in Begleitung von über 40 Beamten und Politikern nach New York, um an der UNO-Konferenz teilzunehmen. In einem Moment, in dem man überall kräftig sparen muss, gab er ein Signal der Vergeudung. Er hielt eine Ansprache vor der UN-Versammlung, vor einem ziemlich leeren Saal. Abgesehen von den üblichen Gemeinplätzen kam er auch auf das Attentat gegen Cristina zu sprechen, das ein rein internes Thema ist, und wiederholte dabei seine absurde These des Hasses als letzte Ursache, was grober Unfug ist. In einem Moment, in dem Argentinien den guten Willen der Vereinigten Staaten benötigt, trat er erneut für die Diktaturen Kuba, Venezuela und Nicaragua ein, indem er sich für die Aufhebung der US-Blockade gegenüber Kuba aussprach, die in Wirklichkeit sehr beschränkt und Kuba zu verschulden ist. Auch was die Malwinen betrifft, hat er die These der argentinischen Souveränität betont, statt die Gelegenheit des Todes der Königin beim Schopf zu fassen, sein Beileid auszusprechen und ein Gespräch über die Wiederherstellung guter persönlicher Beziehungen mit den Kelpers vorzuschlagen. Das klingt anders und öffnet eine Türe. Es wäre besser gewesen, wenn Fernández nicht gereist wäre.


Natürlich ist es so etwas wie das Eingeständnis einer Niederlage. Die „Spezialoperation“ Russlands in der Ukraine ist gescheitert. Wenn der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilisierung anordnen muss, dann geht es in der Ukraine nicht mehr um ein etwas robusteres Manöver, sondern um einen Krieg, in dem sich eine Niederlage für Russland andeutet. Es reicht nicht mehr, aktive Soldaten, Söldner und Freiwillige, die man teils in Gefängnissen rekrutiert hat, an die Front zu karren. Ob man die Lücken, die Verluste an Menschenleben, mit Wehrpflichtigen ersetzen kann, darf bezweifelt werden. Die Ukrainer kämpfen für ihr Land, die Russen für einen Präsidenten, der ums politische Überleben kämpft.


Das war ein Großereignis, das man in solch einer Form wohl nie wieder sehen wird. Die Trauerfeierlichkeiten für Queen Elizabeth II. waren an Pomp nicht zu überbieten. Natürlich hat sie nach über sieben Jahrzehnten Regentschaft einen würdigen Abschied verdient, aber das, was da am Montag in London geboten und weltweit übertragen wurde, war selbst manchem eingefleischten Monarchisten zu viel. Das Vereinigte Königreich leidet immer noch unter dem Brexit, krankt an einer grassierenden Inflation, die Bürger*innen, wissen nicht wie sie die Energiekosten bezahlen sollen, und das Land trauert so opulent, dass es alle Schamgrenzen sprengt.

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