Präsident Alberto Fernández bemüht sich, der Welt zu zeigen, dass er nicht weiß, was er tun soll, um die verfahrene Lage einzurenken. Nach dem traumatischen Rückritt von Wirtschaftsminister Martín Guzmán, bei dem nach einer langen Pause schließlich der Name von Silvina Batakis als Nachfolgerin aufkam, hat er sie ernannt, aber dann vor einem Monat Amtszeit rausgeschmissen, als sie ihre Besprechungen mit dem Internationalen Währungsfonds, dem US-Schatzamt und Vertretern von Investmentfonds abgeschlossen hatte und sich auf dem Rückflug nach Argentinien befand. Statt sie als Schatz- oder Finanzsekretärin im Wirtschaftskabinett zu behalten, so dass sie die Verhandlungen mit dem IWF weiterführen konnte, hat er sie als Trostpreis zur Präsidentin der Banco Nación ernannt, obwohl sie auf diesem Gebiet keine Erfahrung hat. Kristalina Georgiewa, Ilan Goldfaijn u.a., mit denen Frau Batakis gesprochen hat, werden jetzt den Eindruck haben, Alberto Fernández hat sie zum Narren gehalten.
Natürlich ist es befremdlich, dass eine Supermacht wie die USA einen fast schon stillgelegten Islamisten in einem anderen Staat tötet. Doch es ist auch gut so. Nicht weil über 20 Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center der Gerechtigkeit genüge getan wurde. Die Tötung von al Sawahiri taugt auch nicht als Warnung an Terroristen, diese wissen in der Regel, was ihnen blüht, wenn sie sich mit den USA anlegen. Die Aktion gegen den Al-Kaida-Chef ist eine Warnung an die Taliban, denn die machen dort weiter, wo sie angefangen haben. Afghanistan ist wieder ein Zufluchtsort für Terroristen, es wird sicher nicht lange dauern, bis dort wieder Kämpfer ausgebildet werden. Dem haben die Taliban eigentlich abgeschworen.
Mein Gott Schröder! Man kann wirklich nur darüber rätseln, was den Altkanzler da reitet. Dass er noch immer an eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt glaubt, hat schon etwas kindliches. Sein politischer Instinkt scheint ihm abhanden gekommen zu sein. Wer nach einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin dessen Aussagen wiedergibt, der ist schon sehr verblendet oder zu sehr „befreundet“. Putin hat in diesem Jahr schon so viel gelogen, dass sich die Kanonenrohre biegen. Dass Gerhard Schröder die stockenden Gaslieferungen aus Russland mit der Inbetriebnahme von North Stream 2 forcieren will, ist schon verständlicher: Schließlich war er lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender des Betreiberkonsortiums. Das prägt so sehr wie die Freundschaft mit Putin.
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