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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Präsident Alberto Fernández regiert nicht mehr, eventuell sogar immer noch nicht. Regieren bedeutet einmal, Grundentscheidungen zu treffen, in denen der Kurs der Regierung klar zum Ausdruck kommt. Diesen Entscheidungen weicht der Präsident aus, bespricht sie gelegentlich mit Cristina und hat dann noch mehr Zweifel als vorher. Aber regieren bedeutet auch, sich um den täglichen Lauf der Staatsverwaltung zu kümmern. Und hier sieht es schlimm aus. Wie die Zeitung La Nación berichtet, liegt die Zahl der Amtsverfahren, die kurzfristig entschieden werden, bei etwa zehn Prozent des Normalen. Auch Kabinettschef Juan Manzur führt keine Kabinettssitzungen durch und hat kaum Kontakt zu den einzelnen Ministern. Was er tut, ist sein Geheimnis. Diese Lage ist in Krisenzeiten, in denen besonders viel getan werden muss, besonders schwerwiegend. Kein Wunder, dass die Gerüchte über einen Rücktritt des Präsidenten nicht nachlassen.


Dieses Land kommt nicht zur Ruhe. Es wird vermutlich nie zur Ruhe kommen. In Italien scheint alles wieder auf Neuwahlen zuzulaufen, der parteilose Premier Mario Draghi hat zwar eine Vertrauensabstimmung gewonnen, aber zwei seiner Koalitionspartner haben ihm die Unterstützung verweigert, darunter die „Fünf Sterne“, die größte Regierungspartei. Dabei lief es gut für Italien, es ging wohl mehr um parteipolitische Eitelkeiten und um Giuseppe Conte, den Vorgänger von Draghi als Regierungschef. Er hat wohl die Schmach des Rücktritts nicht überwunden und noch weniger, dass es ohne ihn besser läuft. Italiens größtes politisches Problem ist, dass es nicht um Italien geht, sondern um Politiker.


Das nennt man wohl den Prototyp eines guten Geschäfts. Der deutsche Meister Bayern München hat seinen Toptorjäger Robert Lewandowski für 45 Millionen Euro an den FC Barcelona verkauft. Gut Lewandowski ist mit seinen 33 Lenzen für einen Spitzenspieler schon recht betagt, schießt aber dennoch Tore am Fließband. Das rechtfertigt die hohe Ablösesumme. Allerdings wollte der Pole die Bayern verlassen, und im nächsten Jahr hätte er das für lau tun können. 45 Millionen anstatt gar nichts ist sicher ein gutes Geschäft. Die Frage ist nur, ob die Bayern das Geld gut angelegt haben. Gekauft haben sie einen 67 Millionen Euro teuren Verteidiger und damit die teuerste Verteidigung der Welt. Allein drei Innenverteidiger im Wert von über 200 Millionen Euro. Spielen können nur zwei, und Tore werden vorne geschossen.

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