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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Attentate auf die israelische Botschaft im Jahr 1992 und dann auf das jüdische Hilfswerk AMIA (1994), bei dem die islamische Terrororganisation Hisbollah maßgeblich beteiligt war, haben bei der argentinischen Gesellschaft eine hohe Empfindlichkeit gegenüber dem Iran hinterlassen, der als religiöser Staat, Gewalt predigt, Israel vernichten will, vor nichts zurückschreckt und als Gefahr betrachtet wird. Der Islam als Religion hat eine geistige Seite, aber auch eine gewalttätige, die der Schriftsteller Salman Rushdie in seinem Buch über den Koran hervorgehoben hat, was dazu geführt hat, dass er von religiösen Instanzen des Islam zum Tode verurteilt wurde, und versteckt in Großbritannien leben musste. Das Todesurteil hat die These von Rushdie im Grunde bekräftigt. Es ist daher begreiflich, dass die Präsenz eines venezolanisch-iranischen Flugzeugs, mit iranischen Piloten u.a. Iraner als Besatzungsmitgliedern, auch als Vorbereitung für Terrorismusmanöver suspekt ist. Was der Regierung die Behandlung des Falles erschwert.


Der Krieg Russlands gegen die Ukraine treibt bisweilen ganz seltsame Blüten. So etwa, wenn Russlands Präsidentensprecher Dmitri Peskow beklagt, sein Land könne dem Westen „nie wieder vertrauen“. Das schmerzt geradezu im Trommelfell, man kommt sich vor wie im falschen Film. Natürlich kann man Russland nicht mehr vertrauen, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz hat das Land einen Nachbarstaat überfallen, hält sich weder an Regeln noch Verträge und erfindet „alternative Wahrheiten“, die selbst einem notorischen Lügner wie Donald Trump die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Und Moskau beklagt sich über westliche Waffenhilfe für die Ukraine. Heul doch, Peskow, möchte man schreien.


Böse Menschen freuen sich mit der ungarischen Zeitung Magyar Nemzet. Die wiederum freut sich, dass es ihrer Putin-freundlichen Regierung gelungen ist, von Moskau einen freundschaftlichen Gaspreis zu bekommen, während in anderen Ländern bereits über Gasrationierungen im kommenden Winter diskutiert wird. Man mag die Anbiederung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban an den russischen Präsidenten als klugen Schachzug interpretieren, doch sie ist nichts weiter als eine weitere Abkehr Ungarns von Europa. Das ist kurzfristig gedacht. Denn mehr als warme Wohnungen kann Orban von Putin nicht erwarten.

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