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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Alberto Fernández hat seinen schüchternen Versuch, sein Amt als Präsident voll auszuüben, ohne sich an Anweisungen von Cristina zu halten, aufgegeben. Die Rede von Alberto beim Gipfeltreffen amerikanischer Staaten, hätte auch Cristina halten könne, ohne ein Komma zu ändern. Sie reiht sich perfekt mit dem Gipfeltreffen von 2005 in Mar del Plata ein, bei dem Präsident Néstor Kirchner einen gleichzeitigen Auftritt von Hugo Chávez, auch in Mar del Plata, organisiert hat, der dabei die Vereinigten Staaten mit brutaler Härte kritisierte. Fernández spricht und handelt jetzt wie Cristina, was er auch durch die sofortige Entlassung von Produktionsminister Kulfas, einer seiner treuesten und objektiv besten Mitarbeiter, zum Ausdruck brachte, als dieser einen unbedeutenden Konflikt mit Cristina wegen der Gasleitung “Néstor Kirchner” hatte. Für die Opposition kommt dies sehr gelegen, denn mit dem wirtschaftspolitischen Konzept von Cristina wird sich die Krise verschärfen und der Regierungskoalition nicht die geringste Chance bei den Wahlen von 2023 geben. Doch für die Gesellschaft, der es jetzt um die gegenwärtige Lage geht, schwindet die letzte Hoffnung, dass es vor dem Regierungswechsel eine Besserung gibt.


Nein, dieser Besuch steht unter keinem guten Stern. Dass Bundeskanzler Olaf Scholz noch nicht in die Ukraine gereist ist, hat ja bekannte Gründe. Der Regierungschef Deutschlands kann schwerlich in das Land reisen, dessen Führung das deutsche Staatsoberhaupt zur unerwünschten Person erklärt hat. Nun, nach einer gewissen Schamfrist kommt er doch der Olaf und bekommt auch noch einen langen Wunschzettel, was die Reisepräsente angeht: Waffen, Waffen, Waffen... je schwerer, desto besser. Dann muss sich Scholz auch noch vom ukrainischen Präsidenten anhören, dass er sich endlich entscheiden solle: für die Ukraine oder für Russland. Scholz sollte die Reise kurzfristig absagen. So richtig willkommen scheint er in der Ukraine nicht zu sein.


Immerhin ein Lichtblick. Der „Whisky-Krieg“ ist beendet, und das nach fast einem halben Jahrhundert. So lange streiten sich Kanada und Dänemark um eine kleine unbewohnte Insel vor der Küste Grönlands auf die beide Nationen Anspruch erheben. Seither wird bei jeder Expedition auf die „Hans-Insel“ die Flagge des Vorbesuchers eingeholt und die eigene gehisst. Zurück lassen die Eroberer jeweils eine Flasche Hochprozentiges aus nationaler Produktion. Damit ist jetzt Schluss, die letzten Flaschen wurden am Dienstag ausgetauscht. Ottawa und Kopenhagen haben sich auf eine Grenze geeignet. Die Nachricht über die ungewöhnliche Kriegsführung und Konfliktbewältigung ist natürlich zum Schmunzeln, aber auf unbewohnten Inseln Flaggen zu hissen, kann auch blutige Folgen haben.


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