Vierundzwanzig junge Menschen oder mehr sind gestorben, weil sie Kokain konsumiert hatten, das mit einer anderen Droge verstärkt wurde, wobei man noch nicht weiß, um welche es sich handelt. Das hat in der Öffentlichkeit wie eine Bombe eingeschlagen, mit harter Kritik an Sicherheitsminister Aníbal Fernández, der sich auch Provinzminister Sergio Berni anschloss. Man sollte meinen, dass Drogensüchtige sich jetzt allgemein des Rauschgiftkonsums enthalten. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Drogensucht ist stärker als die Wahrnehmung der Todesgefahr. Die Regierung steht jetzt vor Zugzwang, weiß aber nicht, was sie tun soll. Zunächst muss ein Sicherheitsminister ernannt werden, der das Thema versteht. Und dann muss man von allen Seiten gleichzeitig an die Sache herangehen und davon ausgehen, dass die Drogensucht eine Krankheit ist, die als solche behandelt werden muss. Wenn die Regierung nicht energisch und intelligent und gleichzeitig gegen den Drogenkonsum, den Großhandel, das Verteilungsnetz und den Transport vorgeht, wird das Problem immer schlimmer.
Autsch! Das tut weh. Irgendwie hatte man doch gehofft, dass nach dem Sturm aufs Kapitol in den USA wieder so etwas wie politische Vernunft einkehrt, doch dem setzen die Republikaner nur ein gutes Jahr nach den Ausschreitungen ein jähes Ende. Auf einem Parteitag in Salt Lake City verabschiedeten die Delegierten eine Resolution, in der der Angriff auf das US-Parlament als "legitime politische Meinungsäußerung" bezeichnet wird. Eine gewagte Theorie angesichts der Tatsache, dass ein vom damaligen US-Präsidenten aufgestachelter Mob gewaltsam in das Allerheiligste der US-amerikanischen Demokratie eingedrungen ist, weil Trump das Wahlergebnis nicht akzeptieren wollte. Wenn Gewalt ein "politisch legitimes" Mittel ist, muss man sich ernsthafte Sorgen um die Demokratie in den USA machen.
Ein wenig Recht hat er ja, der frühere US-Präsident. Natürlich nicht, was den Sturm aufs Kapitol angeht oder das angeblich gefälschte Wahlergebnis. Aber anlässlich des Besuchs des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Washington kritisierte Donald Trump, dass sich Deutschland mit der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zur "Geisel Russlands" mache. Das sehen auch viele deutsche Politiker so, unter anderem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Allerdings deckt Deutschland schon jetzt etwas mehr als die Hälfte seines Bedarfs mit russischem Gas. Das sind über 55 Milliarden Kubikmeter, und deshalb könnte man den Spieß auch umdrehen. Kann Russland auf diese Einnahmen wirklich verzichten? Zudem ist Trump auch nicht der glaubwürdigste Kritiker. Er wollte US-amerikanisches Fracking-Gas verkaufen und hielt Putin für vertrauenswürdiger als seine eigenen Geheimdienste.
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