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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Kirchners geben sich gewiss besondere Mühe, um die Regierungstätigkeit zu erschweren. Der Rücktritt von Máximo Kirchner als Präsident der Fraktion der Regierungspartei in der Deputiertenkammer stellt ein neues Problem. Das Abkommen muss laut Gesetz vom Parlament genehmigt werden. Die Opposition hat sich im Prinzip bereit erklärt zuzustimmen, weil sie die Alternative, nämlich ein Default, für eine große Katastrophe hält. Aber Deputierte der Regierungspartei, von denen viele schon offen gegen ein Abkommen Stellung bezogen haben, könnten jetzt gegen das Abkommen stimmen. Es ist anzunehmen, dass zumindest so viele zustimmen, dass mit den Stimmen von Oppositionsabgeordneten eine Mehrheit zustande kommt. Aber wenn ein großer Teil der Deputierten der Regierungspartei nicht mitmacht wäre das Abkommen von vorneherein politisch geschwächt, und hätte somit nicht die erwartete positive Wirkung auf die Wirtschaft. Hoffentlich begreifen die K-Deputierten dies.


Jetzt wissen die Briten, was der Brexit ihnen für Vorteile gebracht hat. Diese füllen immerhin 108 Seiten. So viele hat der Bericht "Brexit Benefits", den die konservative Regierung anlässlich des zweiten Jahrestags der Trennung von der EU herausgegeben hat. So erfahren die Inselbewohner, dass sie endlich wieder ihre geliebten blauen Pässe wiederhaben. Wie schön für sie. Auch dass EU-Kriminelle jetzt einen Reisepass brauchen, um ins Vereinigte Königreich zu kommen. Früher reichte der Personalausweis. Auf britische Pint-Biergläser darf man jetzt wieder einen Kronenstempel drucken. Angesichts leerer Supermarktregale, gestiegenen Preisen, Exportproblemen und der daraus folgenden Tatsache, dass inzwischen eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung den EU-Austritt für einen Fehler hält, sollte der Bericht im nächsten Jahr ein paar Seiten mehr haben.


Es ist nicht alles Käse, doch einiges, was die Uefa macht, gewiss. Kürzlich bekam ein Gießener Pizzabäcker Post von Anwälten des europäischen Fußballverbands. Er solle seine Pizza Funghi, die er "Champignons League" nennt, schleunigst umbenennen oder vom Markt nehmen. Er weigerte sich. Zum einen hatte er sich den Markennamen sichern lassen, zum anderen besteht zwischen einer Tiefkühlpizza und der europäischen Vereinsmeisterschaft nur eine äußerst eingeschränkte Verwechslungsgefahr, und obendrein hat die Uefa kein Markenrecht auf orthografische Verballhornungen ihrer "Champions League". Das hat der Verband inzwischen auch eingesehen. Der Pizzabäcker jedenfalls freut sich über das Eigentor der Fußballfunktionäre. Seine "Champignons League" ist inzwischen ein Verkaufshit.

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