Der staatliche Geheimdienst, die AFI (Administracion federal de inteligencia), bis 2015 SIDE benannt, ist ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geraten. Cristina beschuldigt Macri, dieses Amt verwendet zu haben, um sie und ihre Mannschaft auszuspionieren und Richter zu beeinflussen. Wenn die AFI unter seiner Regierung das getan hat, so auf alle Fälle nur ausnahmsweise und ohne Anweisung von Macri. Indessen ist es in Wirklichkeit so, dass keine Regierung den Geheimdienst so intensiv beansprucht hat, um Oppositionspolitiker, auch Beamte und eigene Politiker u.a. über Abhörung von Telefongesprächen auszuspionieren, wie die von Cristina Kirchner. Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Es ist höchste Zeit, dass die AFI aufgelöst wird. Der Zugang zu Telefongesprächen von Drogenhändlern u.a. Verbrechern sollte dem Sicherheitsministerium überlassen werden, mit der gesetzlichen Bestimmung, dass Politiker, Intellektuelle und Regierungskritiker im Allgemeinen nicht ausspioniert werden. Ohnehin hat dies keinen Sinn.
Ein „Sorry“ reicht hier wohl nicht mehr. „Die Party ist aus“ kommentierte der britische Oppositionsführer Keir Starmer am Mittwoch treffend im Unterhaus. Der konservative Premierminister Boris Johnson muss sich schon seit Wochen einem Skandal stellen, der aus den Anfängen der Pandemie stammt. In seinem Amtssitz in London wurde im Mai 2020 eine Gartenparty gefeiert. Das war zwar keine Verschwendung von Steuergeldern, die Gäste mussten den Alkohol selbst mitbringen, aber zur der Zeit durften sich die Briten im ganzen Königreich maximal zu zweit im Freien aufhalten. Schlimm ist nicht, dass sich in Downing Street 10 um die 40 Personen trafen, sondern dass Johnson Fehlverhalten bis Mitte Dezember bestritten und dabei das Parlament angelogen hatte. Jetzt ist er angezählt. Er taumelt durch den Ring. Aber ob er diesmal k.o. geht, darüber mag man selbst im wettbegeisterten England keine Wetten abschließen. Zu oft hat der britische Premier schon seinen Kopf aus der Schlinge gezogen.
Was für ein Theater. Der Mann will einfach nur spielen. Dass die australische Einwanderungsbehörde den Tennisstar Novac Djokovic an der Einreise gehindert und in ein Abschiebehotel gesperrt hat, ist gewiss nicht sehr nett. Schuld daran ist vor allem der Veranstalter der Australian Open, des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Djokovic ist Titelverteidiger und derzeit Nummer 1 der Welt. Man wollte ihn dabei haben und hat deshalb nicht so genau auf die Einreiseregeln geschaut, die ein von Bundesbehörden erstelltes medizinisches Gutachten vorschreiben. Natürlich hat auch Djokovic eine Teilschuld. Hätte er sich impfen lassen, hätte es dieses Theater nicht gegeben.
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