top of page
Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Man kann sich kaum an eine Zeit erinnern, in der die politische Stimmung so pessimistisch wie jetzt war. Die Regierung vermittelt den Eindruck, dass sie nicht die geringste Ahnung hat, wie es weitergehen soll. Die Verhandlungen mit dem Fonds gehen angeblich weiter, aber ob und wann sie abgeschlossen werden, weiß man nicht. Die Inflation dauert trotz Tarifeinfrierungen und Preiskontrollen weiter an, die Wirtschaft stagniert, nachdem der Springfedereffekt, der nach der tiefen Rezession von 2020 stattfand, aufgehört hat. Der Präsident tritt in letzter Zeit weniger oft öffentlich auf, und hat dies auf eine sogenannte “Sprecherin”, namens Gabriela Cerruti, übertragen, die ein inhaltsloses Geschwätz von sich gibt. Nicht genug damit, bietet die Opposition auch ein jämmerliches Bild, mit Abgeordneten, die bei einer entscheidenden parlamentarischen Abstimmung verreist sind, und somit der Regierung eine Mehrheit zuspielen. Hinzu kommt noch die Unterstützung der Wiederwahl von Bürgermeistern nach zwei Amtsperioden. Schlimm!


Russlands Präsident Wladimir Putin hat es schwer. Im früheren Sowjetreich, das er gerne als russische Einflusssphäre erhalten will, brennt es an allen Ecken und Enden. Der Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien flammt immer wieder auf, der Konflikt mit Georgien ist noch nicht erkaltet, in Belarus rebelliert das Volk gegen den Putin-Freund und Langzeitdiktator Lukaschenko, und an der Grenze zur Ukraine stehen zehntausende russische Soldaten, die das Abdriften des Landes Richtung Westen verhindern sollen. Im syrischen Bürgerkrieg ist Russland schon seit Jahren militärisch involviert, und jetzt begehrt auch noch das Volk in Kasachstan gewaltsam gegen die autoritäre Regierung auf. Putin muss viele Brandherde löschen. Die meisten hat er selbst angesteckt.


Man mag über die Kernenergie denken, was man will, eine nachhaltige Form der Energiegewinnung ist sie nicht. Kernkraftwerke sind wohl geeignet, den Klimawandel zu verlangsamen, denn sie stoßen deutlich weniger CO2 aus als Kohle- oder Ölkraftwerke. Dennoch ist Skepsis gegen die Kernkraft angebracht. Die gewichtigsten Argumente gegen diese Technologie sind die ungeklärte Frage der Endlagerung des Atommülls, der noch zehntausende Jahre vor sich hinstrahlt, und die Kontrollierbarkeit der Technik. Dass manche EU-Staaten auf die Kernenergie setzen, muss man akzeptieren, subventionieren, wie das die EU-Kommission vorschlägt, sollte man sie nicht. Sie ist klimaschädlich. Sie vergiftet das Klima zwischen Kernkraftgegnern wie Deutschland und Befürwortern wie Frankreich.

0 visualizaciones0 comentarios

Comments


bottom of page