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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

(Vom 24.5.19 bis 31.5.19)

Alberto Fernández hat seine neue politische Karriere mit einem Fehltritt begonnen: Er hat die Richter bedroht, die sich mit der Kirchner-Korruption und besonders mit den Fällen befassen, die Cristina direkt betreffen. Das hätte er nicht tun dürfen, da er dabei zugibt, dass er als Präsident in die Justiz eingreifen will, was ein grober Verstoß gegen die Gewaltenteilung darstellt, auf der die Demokratie und die Republik fußen. Ein Präsidentschaftskandidat muss beteuern, dass er für eine unabhängige Justiz eintritt, auch wenn er sie nachher doch beherrschen will. Alberto Fernández erreicht mit seiner Drohung nur, dass die Richter jetzt die Verfahren beschleunigen und eventuell Cristina in Kürze verurteilen, was ihr und ihm bei den Wahlen schaden würde.


Der Gewerkschaftsbund CGT hat am Mittwoch das Land lahmgelegt. Dabei ging es bei dieser gewerkschaftlichen Maßnahme gar nicht um Lohnforderungen oder Arbeiterrechte. Vielmehr stand die Wirtschaftspolitik von Präsident Mauricio Macri allgemein am Pranger. Die Regierung schätzt den durch den Ausstand mutwillig herbeigeführten volkswirtschaftlichen Schaden auf rund 40,5 Milliarden Peso. Ob dies den Arbeitern und Angestellten nützt? Wohl kaum. Nicht wenige von ihnen dürften sich hingegen geärgert haben, dass gewerkschaftliche und politische Aktivisten die Zufahrtsstraßen zur Hauptstadt blockierten. Man stelle sich einmal vor: In Deutschland würden Gewerkschaften oder Parteien zur Untermauerung ihrer Forderungen die Autobahnen zu deutschen Metropolen sperren. Mit legitimen Arbeitskampfmitteln hat es nichts zu tun. Es wäre nichts weiter als eine Straftat.


Nach der Fußball-Meisterschaft haben die Münchener Bayern nun auch noch den DFB-Pokal gewonnen. Insgesamt war es der 29. Meistertitel und der 19. Pokalsieg. In den letzten sieben Spielzeiten hieß der deutsche Fußball-Champion immer FC Bayern. Die Dominanz der einen Mannschaft erinnert schon an den DDR-Serienmeister BFC Dynamo Ost-Berlin. Der Club von Stasi-Chef Erich Mielke gewann zwischen 1979 und 1988 zehnmal hintereinander die ostdeutsche Meisterschaft. Während dieser von sportpolitischer Einflussnahme profitierte, distanzieren die Münchener ihre Konkurrenz einfach durch die plumpe Macht des größeren Geldbeutels. Die Methoden sind nicht vergleichbar. Das Resultat aber ähnlich: Eine große, große Langweile. Auf Dauer jedenfalls nicht gut für den deutschen Fußball.

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