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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Vorladung des ehemaligen Präsidenten Mauricio Macri durch einen K-Richter der Ortschaft Azul, der interimistisch das Gericht in Dolores übernommen hat, ist ein Extrem des politischen Absurdums. Abgesehen davon, dass Macri prinzipiell den Geheimdienst AFI (“Agencia Federal de Información”) nicht für politische Spionage eingesetzt hat, sondern für Kriminalermittlungen, besonders bezogen auf den Drogenhandel, hätte eine Abhörung von trauernden Witwen der umgekommenen U-Boot-Mannschaft überhaupt keinen Sinn. Wollte Macri hören, wie sie weinen und schluchzten? Hinzu kommt dann noch, dass der Richter es hier so eilig hatte, dass er vergaß, die Genehmigung des Präsidenten Alberto Fernández zu fordern, damit Macri nicht durch das Geheimnis, das für AFI-Informationen gilt, bei einer Aussage vor Gericht behindert wäre. Somit wurde die Vorladung in letzter Minute abgesagt. Schließlich hat der Fall nur dazu gedient, die Figur von Macri in den Vordergrund zu stellen, was der Oppositionskoalition JxC zugute kommt.


Sie hatte einen guten Punkt. Es kann wirklich nicht sein, dass die deutschen Krankenhäuser nach etwa anderthalb Jahren Pandemie nicht besser, sondern schlechter aufgestellt sind als vorher. Personalmangel, miese Bezahlung, weniger Platz auf Intensivstationen - Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete der Linken, zählt all diese Probleme auf, und schiebt die Schuld auf das „Kaputtsparen“ am Gesundheitssystem seitens der Bundesregierung. Auch den in der Runde sitzenden Karl Lauterbach (SPD) macht sie dafür in einer Talkshow mitverantwortlich. Gruselig wird es erst, als sie preisgibt, selbst nicht geimpft zu sein. Nun haben ihre Gegner*innen leichtes Spiel, schließlich sind es gerade die Ungeimpften, die zur Zeit die meisten Intensivbetten belegen. Am Ende verläuft sich der vernünftig artikulierte Denkanstoß in eine Rechtfertigung, selbst nicht geimpft zu sein. Wagenknecht leugnet bewusst, oder versteht einfach nicht, dass Impfen etwas mit Solidarität zu tun hat. Schwer zu sagen, was schlimmer wäre.


Vermutlich wusste man schon vor 1999 dass die Baden-Württemberger alles können „außer Hochdeutsch“, aber damals startete die Werbekampagne für das Musterländle. Anfangs belächelt wurde der Slogan bald zum geflügelten Wort. Jetzt will man sich im Südwesten Deutschlands neu erfinden. Die vergangene Woche lancierte Werbekampagne heißt schlicht „The Länd“ und soll weltweit hochqualifizierte Fachleute anlocken. Ob man das wirklich muss, sei dahingestellt. Namen wie Daimler, Porsche oder Bosch dürften wohl mehr Anziehungskraft als „The Länd“ haben. Vielleicht kommt auch noch der Spott dazu. Denn außer Hochdeutsch scheinen die Schwaben und Badener auch kein Englisch zu können.

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