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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Der 17. Oktober gilt symbolisch las Gründungstag des Peronismus. Im Oktober 1945 war Perón von Offizieren, die nicht mit ihm sympathisierten und die Regierung übernommen hatten, verhaftet worden. Daraufhin versammelte sich eine große Menschenmenge auf der Plaza de Mayo, die von Gewerkschaftern dazu aufgefordert worden war. General Farrell, damals Präsident, berief Perón ins Regierungsgebäude, und bat ihm um Rat. Perón empfahl ihm, Wahlen durchzuführen, und Farrel stimmte zu, bat ihn dann auch, die Menschen auf der Plaza de Mayo nach Hause zu schicken. Als Perón am späten Abend am Balkon erschien und eine Wahlrede hielt, gab es großes Gejubel und in diesem Moment wusste er, dass er gewählter Präsident sein würde. Dieses Jahr wurde der Gedenktag zwei Mal gefeiert: am Sonntag vornehmlich von der Kirchneristen und und am Montag von den Gewerkschaften u.a. traditionellen Peronisten, mit dem Vorwand, dass am Sonntag der Muttertag gefeiert wurde. Die Kluft zwischen diesen beiden Gruppen, die beide der Regierungskoalition angehören, hat sich nach der Wahlschlappe von 12. September vertieft, und das schwächt die Regierung noch mehr.


Das ist nun wirklich ein Problem. Allerdings kein neues. In den letzten 16 Jahren ist es kaum jemand aufgefallen, dass die wichtigsten Staatsämter von Männern besetzt waren, denn es gab ja Alibi-Angie, die den wichtigsten Posten innehatte. Doch bald dürfte der Kanzler Olaf Scholz heißen, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist noch mindestens bis März im Amt, sein Stellvertreter, der Bundesratspräsident, wird vermutlich erst Ende 2023 eine Stellvertreterin sein, und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, ist noch bis 2030 im Amt. Wenn man Steinmeier, der eine Wiederwahl anstrebt, nicht vor den Kopf stoßen will, bleibt nur ein Ausweg: eine Bundestagspräsidentin. Die hat man jetzt mit Bärbel Bas gefunden. Bärbel wer? Unwichtig. Die SPD-Abgeordnete ist definitiv eine Frau, und ihren Vorvorgänger Norbert Lammert hat vorher auch kaum jemand gekannt.


Vor kurzem hat man noch schadenfroh nach Großbritannien geschaut, jetzt beklagt auch Deutschland einen Mangel an LKW-Fahrern. Nicht etwa, weil sich die deutschen Trucker von London abwerben ließen, sondern weil der Nachwuchs fehlt und die unzähligen osteuropäischen Fahrer in deutschen Diensten inzwischen in ihren Heimatländern genauso gut verdienen. Fährt man über deutsche Autobahnen, ist der Mangel wenig sichtbar. Unmengen von Lastwagen wälzen sich auf einer Fahrspur quälend langsam dahin. Erlebt man das, setzt sich eine doppelte Erkenntnis durch. Es ist verständlich, dass nur wenige Lust auf den Fernfahrerberuf verspüren, und wenn man nur 20 Prozent dieser Güter mit der Bahn transportieren würde, gäbe es weder Fahrermangel noch Verkehrsstaus.

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