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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die persönliche Beziehung von Cristina Kirchner und Alberto Fernández ist zusammengebrochen. Als sie gemeinsam auftraten, zeigte sie sich ihm gegenüber besonders kühl. Keine einzige Geste der Nähe! Cristina ist ratlos, befürchtet für den 14. November ein noch schlechteres Ergebnis als am 12. September und überlegt sich, wie sie sich in Zukunft verhalten muss. Sie unterhält sich dabei auch mit Wirtschaftern u.a., die nicht zu ihrem intimen Kreis gehören. Alberto versucht zunächst, sich populär zu zeigen und spricht in armen Vororten mit einfachen Leuten. Er betreibt Politik und regiert kaum noch. Diese Tätigkeit hat er an Kabinettschef Juan Luis Manzur abgetreten, der sehr aktiv ist. Es wird erwartet, dass es nach den Novemberwahlen weitere Änderungen im Kabinett geben wird. Die Minister wissen das, und sind sich auch der Tatsache bewusst, dass ihr Verbleiben im Amt nicht von Cristina und Alberto abhängt, sondern von Manzur, der bei vielen die geringe Leistung und das unbefriedigende Ergebnis beanstandet.


Es ist eigentlich ein rechtsstaatliches Grundprinzip, das Militär nicht bei innenpolitischen Konflikten einzusetzen, aber für den britischen Premier Boris Johnson gab es wohl keine Alternative. Die Lage an den Tankstellen des Landes war außer Kontrolle geraten. Kunden im Königreich prügelten sich um den knappen Treibstoff. An dem herrscht zwar kein Mangel, dafür aber - dank Brexit - an den LKW-Fahrern, die ihn verteilen. Deshalb musste jetzt die Armee einspringen. Eine dauerhafte Lösung ist das zwar nicht, aber bisherige Versuche, den Mangel zu beheben, sind fehlgeschlagen. Bis Weihnachten geltende Arbeitsverträge wurden jenseits des Kanals großteils empört abgelehnt. Wer wegen des Brexits der Insel verwiesen wurde, dürfte wenig Lust haben, für einige Wochen zurückzukehren, um dann wieder rausgeworfen zu werden. Vielleicht muss die Armee doch noch länger an der Sprit-Front kämpfen.


Es ist immer amüsant, sich die ersten Umfragen nach einer Wahl anzusehen. Es gibt eine Faustregel für solche Erhebungen: Der Gewinner legt zu, der Verlierer verliert noch mehr. Nach den Bundestagswahlen hat das Meinungsforschungsinstitut Civey für die SPD einen Wert von 28 Prozent ermittelt, CDU/CSU kommen auf nur noch 19 Prozent, die Grünen bleiben bei ihrem Ergebnis und die FDP legt leicht zu. Der Wert solcher Umfragen ist äußerst gering, sie bestätigen lediglich einen menschlichen Zug. Viele wollen nicht zu den Verlierern gehören. Der Tiefstwert für die Unionsparteien wird dabei noch nicht erreicht sein. Die SPD fiel in den Monaten nach der Bundestagswahl 2017 auf Werte um die 10 Prozent. Von da kann es nur nach oben gehen. Das mag die Union etwas trösten.

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