Zum Präsidenten des Obersten Gerichtshofes wurde Horacio Rosatti gewählt, mit den Stimmen des ehemaligen Vorsitzenden Carlos Rosenkrantz und Juan Carlos Maqueda, der von Präsident Duhalde ernannt wurde. Rosatti wie auch Rosenkrantz wurden von Macri ernannt. Er ist Peronist, war kurzfristig Justizminister von Néstor Kichner und auch Bürgermeister der Stadt Santa Fe. Mit Cristina hat er eine gestörte Beziehung. Die verbleibenden zwei Richter, Ricardo Lorenzetti, der elf Jahre Vorsitzender war, und Elena Highton, die beide von Néstor Kirchner ernannt wurden, enthielten sich der Stimme, was jedoch nicht bedeutet, dass sie Sympathie für Cristina hätten, die den ganzen Gerichtshof absetzen wollte und alle fünf Richter einzeln beschimpfte. Ihre wirklich bösen Prozesse, bei denen ihre Korruption ohne jeden Zweifel vielfach nachgewiesen ist, befinden sich in fortgeschrittenem Zustand, und eine Verurteilung erscheint bei diesem Obersten Gerichtshof unvermeidlich. Cristina wird jetzt auch weniger eigene Senatoren und Deputierte haben, so dass sie ihr Justizproblem auch nicht über ein Gesetz lösen kann.
Christian Lindner hat‘s geschafft. Das darf man wohl so formulieren, da er dieses Jahr wieder einmal das Gesicht der FDP bei den diesjährigen Bundestagswahlen war. Gewählt wurden die Freien Demokraten besonders von Wähler*innen der jungen Generation, die Partei gewann unter den Erstwähler*innen am meisten Zuspruch. Manche meinen, Lindners „Social Media-Auftritt“ hätte sie überzeugt, andere sind begeistert von den immer und immer wieder erwähnten „Innovationen zum Klimaschutz“. Da hat der liberale Sunnyboy der deutschen Politik aber noch einmal Schwein gehabt. Vor ein paar Monaten war sich die FDP noch unschlüssig, wie zum Thema Klimaschutz gestanden werden solle. Sie erarbeiteten innerhalb kurzer Zeit ein attraktives Parteiprogramm. Hoffentlich enttäuscht die hippe Partei ihre junge Wählerschaft nicht.
Frauen lassen sich oft von ihren Emotionen leiten, Männer sind rationale Denker. Das ist leider Gottes ein sehr alter und sehr großer Irrtum, der heute noch besteht und auch im diesjährigen Wahlkampf ersichtlich wurde. Nach „Triellen“, in denen die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock mit Vehemenz und Fachwissen kohärent argumentierte, hielten sie die Zuschauer*innen laut Umfragen für inkompetenter, aber netter als ihre männlichen Diskussionsteilnehmer. Nach der Wahl schnitt sie okay ab, Armin Laschets Partei holte historische Verluste ein. Trotzdem stellte sich der Kanzlerkandidat der Union am Ende hin und erhob rhetorisch Anspruch auf das Amt des Bundeskanzlers, während sich Baerbock auf der Grünen-Wahlparty ihre Wahlkampf-Patzer ehrlich eingestand. Wieder einmal der Beweis dafür, dass Männer mindestens genauso irrational agieren.
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