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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Die Fotographie über die Feier des Geburtstages der “First Lady” Fabiola Yañez in der Präsidialresidenz in Olivos, die zur Zeit der strengen Quarantäne stattfand, hat eine Bedeutung erreicht, die das Ereignis gewiss nicht verdient. Denn es war im Grunde nur eine Dummheit des Präsidenten. Viel wichtigere Dinge sind unter den Teppich gefegt worden, so der Konflikt mit Pfizer, der die Impfungen gegen den Covid verzögert und gut 20.000 Menschenleben gekostet hat, deren Tod mit Impfung hätte vermieden werden können. Oder die Unterstützung von totalitären Regierungen, wie die von Venezuela, Kuba und Nicaragua, was bei den Staaten, von denen wir Hilfe erwarten, sehr schlecht ankommt. Oder die zahlreichen wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen, die uns allen Wohlstand kosten und die Armut in die Höhe getrieben haben, wie die für das Land kostspielige Hinausschiebung des Umschuldungsabkommens mit dem Internationalen Währungsfonds.


Eines der beeindruckendsten Bilder aus Afghanistan kommt aus einem TV-Studio. Dort lässt sich ein Taliban-Führer von einer Frau interviewen. Es hat Symbolcharakter, denn es soll zeigen, dass sich die Taliban in den letzten zwei Jahrzehnten geändert haben. Die Islamisten begegnen Frauen inzwischen mit Respekt... Es fällt schwer, das zu glauben, und die Situation in einigen von den Taliban eroberten Provinzen zeigen ein anderes Bild. Dort regiert wieder der Vollschleier. Die Frage ist nur, warum die Islamisten so tun, als hätten sie Kreide gefressen? Sie haben das gar nicht nötig. Der Afghanistankrieg diente nicht der Befreiung der von den Taliban geknechteten Frauen, denen man Bildung und Ausbildung verweigerte, die entmündigt und zwangsverheiratet wurden. Würde man solche Maßstäbe ansetzen, müsste man auch Saudi-Arabien besetzen.


Allerdings war die Situation der Frauen in Afghanistan während des Taliban-Regimes immer ein gutes Argument für die Besetzung. Mädchen konnten wieder zur Schule gehen, studieren und Berufe ergreifen. Wenn über die Taliban gesprochen wird, kommt das Frauenbild der Gotteskrieger zur Sprache. Man kann da fast von einer universellen Abscheu sprechen. Vielleicht wollen die Taliban dieses Bild ein wenig zurechtrücken, vielleicht spekulieren sie darauf, dass weiter Hilfsgelder fließen, wenn der Terror ein „menschlicheres Antlitz“ hat. Der Westen sollte den Einsatz für die Frauen in Afghanistan weiter ernst nehmen und die Taliban in dieser Hinsicht unter Druck setzen. Wer als Frau unter deren Regime lebt, müsste in jedem zivilisierten Land Asylrecht haben.

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