Die Gewerkschaftsführer haben gemerkt, dass sich viel in der Arbeitswelt verändert hat. Spät aber doch. Die Zahl der Schwarzarbeiter liegt mit 7 Millionen über den 6 Millionen eingetragenen Arbeitnehmern. Das Arbeitsministerium hat unlängst eine Gewerkschaft anerkannt, die angibt, 2,5 Mio. Schwarzarbeiter zu vertreten, etwa doppelt so viel wie die bisher größte Gewerkschaft, die der Handelsangestellten mit 1,2 Millionen Mitgliedern. Der Spitzenverband, die CGT, erwägt jetzt die Aufnahme dieser Gewerkschaft. Alles sonderbar, da in diesem Fall keine Achtung des Arbeitsrechtes besteht, so dass dieser Bereich illegal ist. Der Leiter der Bankangestellten, Sergio Palazzo, weist darauf hin, dass freiwerdende Stellen wegen Digitalisierung nicht besetzt werden. Die Unternehmer beklagen sich allgemein, dass diejenigen, die sich bei freien Stellen melden, nicht qualifizieren, oft nicht einmal fließend lesen können. Diese neue Arbeitswelt kann nicht mehr ignoriert werden. Doch wie man dem Problem begegnet, wissen die Gewerkschafter nicht. Und die Regierung noch weniger.
Afghanistan kommt nicht zur Ruhe. Nachdem die Vereinigten Staaten und Deutschland ihre Truppen abgezogen haben, sind die Taliban-Terroristen wieder mit voller Wucht aufgetreten. Sie haben schon fünf Provinzhauptstädte erobert, in Kabul einen hohen Regierungsbeamten ermordet und, laut der UN-Delegierten Deborah Lyons, schon über tausend Menschen umgebracht. Hunderte Afghanen sind schon ins Ausland geflüchtet. Die Taliban führen einen mittelalterlichen Religionskrieg, der ein totaler Anachronismus ist. Sie wollen, dass die Regeln des Koran streng gelten, die heute in arabischen Staaten mild ausgelegt werden, weil sie mit der modernen Welt unvereinbar und in vielen Fällen schlicht absurd sind. Doch bei diesem Bürgerkrieg verblutet das Land. Wie stellt sich die große Welt den Fall vor?
Messi in Paris. Jeder aufrechte Fußballfan kann nur hoffen, dass dieses Experiment gründlich schiefgeht. Der Abschied des Argentiniers vom FC Barcelona, wo er zwei Jahrzehnte überaus erfolgreich gegen den Ball trat, war wirklich rührend. Leo versagte die Stimme, er weinte. Krokodilstränen möchte man meinen, durch den ablösefreien Wechsel dürfte Messi auf seine alten Fußballertage noch einen ordentlichen Gehaltszuschlag bekommen haben. Der Verbleib Leos bei Barça ist wohl gescheitert, weil sich die Katalanen an das finanzielle Fairplay gehalten haben. Das tritt Paris St. Germain seit Jahren mit den Füßen. Die katarischen Klubbesitzer kaufen zusammen, was der Markt an Stars hergibt. Aktuell stehen der Brasilianer Neymar, der Franzose M'Bappé, der Italiener Donnarumma, der Spanier Ramos und der Argentinier di María unter Vertrag. Bisher hat sich das nicht in großen Titeln niedergeschlagen. Das soll auch so bleiben, sonst käme ja manch einer auf den Gedanken, dass man Erfolg kaufen könnte.
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