top of page
Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

In einer Liste der Bloomberg-Agentur über das Verhalten der Regierungen in Bezug auf die Pandemie steht Argentinien bei über 50 Ländern am Schluss. Das bezieht sich vornehmlich auf die Impfungen, bei denen die Regierung schlampig vorgegangen ist. Pfizer hatte angeboten, 13 Mio. Impfdosen ab Dezember zu liefern, womit mindestens 20.000 von den fast 100.000 Covid-Toten am Leben geblieben wären. Doch die Regierung ist sich erst in der Vorwoche des Problems bewusst geworden. Zunächst hatte der damalige Minister Ginés González García gesagt, die Bedingungen von Pfizer seien unannehmbar. Dann war davon die Rede, dass Pfizer die Gletscher als Garantie haben wolle, was totaler Blödsinn war. Kein Wunder, dass der Verdacht über Schmiergeldforderung aufkam. Dann wurde ein Gesetz über den Fall mit dem Begriff der „Fahrlässigkeit“ vergiftet, so dass Pfizer unter diesen Umständen nicht liefern wollte. Und als die Opposition in der Deputiertenkammer ein Gesetz mit der Korrektur vorlegte, stimmte die Regierungspartei geschlossen dagegen. Schließlich löste der Präsident das Problem per Notstandsdekret. Erst jetzt sollen die Pfizer-Impfstoffe gekauft werden. Aber niemand übernimmt die Verantwortung für die vielen Toten, die nicht hätten sein sollen.


In Chile befindet sich eine Verfassungsreform in Gang, Von den 155 Mitgliedern der Versammlung entfallen 37 auf die Regierungspartei des konservativen Präsidenten Sebastián Piñera, während die links von dieser liegende Koalition der ehemaligen Präsident(innen) Michelle Bachelet, Patricio Aylwin und Eduardo Frei Montalva mit nur 25 Vertretern auf den vierten Platz gefallen ist. Das ist die Folge des Vordringens weiter links liegender Gruppen, einschließlich der Kommunistischen Partei mit 28 Vertretern. Hinzu kommt dann noch die extrem linke „Volksliste“ mit 28 Vertretern. Es wird davon ausgegangen, dass die Grundlagen der Verfassung nicht geändert werden, aber unter anderem eine allgemeine Gesundheitsversicherung und ein neues Pensionssystem eingeführt werden, wobei bei Letzterem das bestehende Kapitalisierungssystem zum Teil durch das übliche Verteilungssystem ersetzt wird. Chile hat sich unter der Pinochet-Diktatur und danach wirtschaftlich gut entwickelt, aber vor allem die Jugend empfindet, dass die Sozialpolitik dabei zu kurz kam. Und das soll jetzt aufgeholt werden.


Mann, sind die gemein zu Annalena. Geschönter Lebenslauf, geklaute Buchpassagen, die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock muss derzeit Einiges aushalten. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass sie eine Frau ist, aber das dürfte eher nebensächlich sein. Sie ist jung, hat keine Regierungserfahrung und ist die erste Grüne, die sich für Deutschlands wichtigstes politisches Amt bewirbt. Mit Samthandschuhen wird man da nicht angefasst. Angela Merkel war bei ihrem Amtsantritt zehn Jahre älter, mehrere Jahre Bundesministerin und Kandidatin der Partei, die schon gewohnheitsmäßig den Regierungschef bzw. die -chefin stellt. Vielleicht hatte sie es deshalb nicht nötig, ihren Lebenslauf zu schönen und ihre Kanzlerkandidatur 2005 mit einer Buchveröffentlichung zu würzen.

0 visualizaciones0 comentarios

Комментарии


bottom of page