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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Randglossen

Der argentinische Botschafter in Washington, Jorge Argüello, ist ein erfahrener Berufsdiplomat, der gut Bescheid weiß, was in der Welt vor sich geht. Er ist auch mit Präsident Alberto Fernández befreundet und zählt mit seiner Unterstützung. Er steht jetzt vor der schwierigen Aufgabe, der Welt zu erklären, dass Argentinien bezüglich Menschenrechtsverletzungen auf der falschen Seite steht, nur weil es Cristina Kirchner so will. Er muss dabei den Kalten Krieg erklären, der zwischen Alberto und dem Patria-Institut, lies Cristina und ihren Gefolgsleuten, besteht, und sich dabei bemühen, die These zu vertreten, dass der Präsident schließlich siegen wird. Das Thema Menschenrechtsverletzungen ist in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt und überschattet die Beziehungen der USA, der EU und anderen zu Russland, Belarus und China. Doch im Fall Argentiniens bezieht sich dies auf Venezuela und Nicaragua, wo Argentinien auf der falschen Seite steht, obwohl der Präsident bestimmt nicht davon überzeugt ist. Umso mehr, als ihm auch Wirtschaftsminister Martín Guzmán erklären dürfte, dass dies die Verhandlungen mit dem IWF und dem Pariser Klub erschwert.


China dringt als Wirtschaftsmacht immer mehr in den Vordergrund. Dieses Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Weltbank um 8,5 Prozent wachsen, gegen 6,8 Prozent im Fall der Vereinigten Staaten. Dennoch ist das BIP der Vereinigten Staat mit u$s 22,6 Billionen, gleich 25 Prozent des BIP der ganzen Welt, noch höher als das von China, mit u$s 15,6 Bio., gleich 17 Prozent des globalen BIP. Aber die Differenz wird immer geringer. Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die chinesischen Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent, und dabei nahmen die Exporte in die USA um 39 Prozent zu. Der Handelskrieg, den Trump eingeleitet hatte, ist vorbei. Wenn man berücksichtigt, dass die Investition in “Hightech-Industrien” in China ein Wachstum von fast 30 Prozent jährlich ausweist, bemerkt man, dass China auch beim technologischen Wettrennen vordringt.


Sahra ist out. Sie wirkte optisch schon immer etwas altbacken und konservativ mit ihrem voluminösen Dutt und ihrer strengen Mimik. Durch ihr neues Buch „Die Selbstgerechten“, in dem sie über „Lifestyle-Linke“ abzieht, rutschte sie gefühlt nochmal eine Altersklasse höher. Nun scheinen wohl genau diese Linken, die sie in dem Buch kritisiert, Sahra Wagenknecht aus der eigenen Partei ausschließen zu wollen. Die Verhandlung über den Ausschluss von Nordrhein-Westfalens Spitzenkandidatin wurde jedenfalls zugelassen. Linke-Vorsitzende Janine Wissler steht auf Sahras Seite und sagt, man müsse sich jetzt eigentlich auf den Wahlkampf konzentrieren und als Partei zusammenhalten. Stimmt schon - doch vielleicht hätte Wagenknecht sich dann besser überlegen sollen, ob gerade jetzt ein Buch erscheinen muss, welches Parteifreundinnen und -freunde durch den Kakao zieht.

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