top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Quarantäne vor neuer Phase

Weiter steigende Ansteckungszahlen

Krankenschwester mit Corona-Patient im Krankenhaus Ezeiza
Krankenschwester mit Corona-Patient im Krankenhaus Ezeiza. (Pisarenko/AP/dpa)

Buenos Aires (AT/mc) - Wie geht es weiter mit der Quarantäne? Diese Frage stand in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt zahlreicher Besprechungen. Schließlich läuft die aktuelle Phase am Sonntag aus. Von daher wurde gestern mit einer zeitnahen neuen Ankündigung von Präsident Alberto Fernández gerechnet.

Am Mittwoch hatten sich mit dem Regierenden Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta und Gouverneur Axel Kicillof die beiden verantwortlichen Politiker für den Großraum Buenos Aires getroffen. Bei der Unterredung in La Plata tauschten sie die jüngsten Corona-Daten aus und versuchten, die Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Mehr Ansteckungsfälle gab es zuletzt in der Provinz; in der Stadt ist die Sterblichkeitsrate höher. Hier leben mehr Ältere, und die Bevölkerungsdichte ist unter dem Strich höher.

Beide Verwaltungsspitzen waren sich zumindest in dem Punkt einig, dass es kurzfristig nach Möglichkeit keine neue Verschärfung der Quarantäne geben solle - auch wenn die Corona-Zahlen momentan steigen. Stattdessen solle an den Lockerungen festgehalten werden. Seit vorgestern dürfen in der Hauptstadt beispielsweise auch Friseursalons wieder öffnen. Gleichwohl habe der Präsident das letzte Wort, mit dem sich Kicillof und Rodríguez Larreta gestern in Olivos trafen. Fernández traf sich gestern zudem mit den führenden Virologen und Infektiologen des Landes.

Die Zahl der Corona-Ansteckungen seit Beginn der Pandemie kletterte bis gestern landesweit auf 178.996 - 163.000 davon in Stadt und Provinz Buenos Aires. Die tägliche Zunahme der Infektionen ist bedenklich. Alleine von Dienstag auf Mittwoch wurden 5.641 neue Fälle registriert. Die Zahl der Toten in Argentinien betrug bis gestern 3311. Innerhalb von 24 Stunden verstarben zuletzt 110 Menschen an den Folgen der neuartigen Viruserkrankung. In der Hauptstadt und den Vororten waren die Intensivbetten zu 63 Prozent ausgelastet.

Bedenkliche Äußerungen kamen vor diesem Hintergrund von Nicolás Kreplak. Der Stellvertretende Gesundheitsminister der Provinz Buenos Aires sagte: „Wenn die Ansteckungszahlen sich nicht ändern, wird das Gesundheitssystem am Ende kollabieren.“ Er sprach gegenüber dem TV-Sender A24 vom bislang „schlechtesten Moment der Pandemie in unserem Land“.

Es sei gefährlich, wenn man mit der Vorsicht nachlasse. Das Gesundheitssystem mache derzeit einen harten Stresstest durch. Dass man in der Provinz Buenos Aires an einen Punkt komme, an dem alle Intensivbetten belegt sind, könne nicht ausgeschlossen werden.

0 visualizaciones0 comentarios
bottom of page