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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Quarantäne verlängert

Neue Phase bis 11. Oktober / Lockerungen in der Stadt

Stadt Buenos Aires
In der Stadt Buenos Aires gibt es bereits einige Lockerungen. Bars und Restaurants dürfen Tische draußen oder in Innenhöfen anbieten. (Foto: Salomón)

Buenos Aires (AT/mc/dpa) - Seit nunmehr einem halben Jahr ist das Leben in Argentinien von der Corona-Krise geprägt. Am 19. März hatte Präsident Alberto Fernández den Lockdown erklärt, der am Folgetag in Kraft trat. In der Folgezeit gab es zwar verschiedene Lockerungen. Doch im Großraum Buenos Aires sowie anderen von der Pandemie besonders betroffenen Gegenden gelten bis heute starke Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens.

Erst am Sonntag verlängerte die Regierung die Frist für die „soziale, präventive und obligatorische Isolation“ (ASPO) per Dekret bis zum 11. Oktober (Sonntag). Diese allgemeine Quarantäne sieht vor, dass die Bürger grundsätzlich in ihren Häusern bleiben sollen und diese nur für unverzichtbare Erledigungen verlassen dürfen. Dies gilt jedoch nicht landesweit gleich, sondern wird gemäß dem Infektionsgeschehen vor Ort flexibel angewandt.

Während es auf dem Gebiet der Provinz Buenos Aires weiterhin recht restriktiv zugeht, setzt die Stadt Buenos Aires auf vorsichtige Öffnungen. So dürfen hier Restaurants zusätzlich zu Tischen auf den Terrassen nun auch Plätze in Innenhöfen anbieten. Der Innenbereich bleibt für Restaurantgäste jedoch weiter tabu. Arztbesuche können nun ohne Dringlichkeitsgrund gemacht werden. Bauarbeiten auf einer Fläche von mehr als 5000 Quadratmetern, denen weniger als 90 Tage zur Fertigstellung fehlen, dürfen fortgesetzt werden. Religiöse Zeremonien mit bis zu 20 Personen können ab sofort stattfinden.

Trotz der weltweit rekordverdächtigen Quarantäne ist die Corona-Pandemie weiter auf dem Vormarsch. Inzwischen ist Argentinien mit mehr als 660.000 bestätigten Infektionen nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität das Land mit den zehntmeisten Coronavirus-Fällen weltweit. Todesfälle wurden seit Beginn der Pandemie im März 14.376 registriert.

Was Neuinfektionen betrifft, ist das Land mit täglich rund 12.000 neuen Ansteckungen sogar auf einem traurigen vierten Rang. Nur in den USA, Indien und Brasilien werden pro Tag noch mehr Infektionen registriert. Zuletzt ließ sich im Großraum Buenos Aires eine Stabilisierung der Corona-Ansteckungen feststellen, während im Landesinneren starke Zunahmen zu verzeichnen waren.

Der Preis, den das Land für die Anti-Corona-Maßnahmen zahlt, ist jedenfalls beträchtlich. Dies bezieht sich sowohl auf die gravierenden wirtschaftlichen Einbußen, die das ohnehin ökonomisch gebeutelte Land hinnehmen muss. Aber auch auf den allgemeinen Gemütszustand breiter Teile der Bevölkerung. War die Akzeptanz der Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie anfangs noch groß, haben sich in den vergangenen Wochen die Proteste gehäuft, bei denen zahlreiche Demonstranten ihren Unmut zum Ausdruck brachten.

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