Handelssekretär Roberto Feletti hat kurz nach seiner Ernennung, an Stelle von Paula Español, die Einfrierung von Preisen von 1.650 Produkten des täglichen Konsums der Haushalte für 90 Tage ab 1. Oktober verfügt, was die 670 Waren einschließt, die in den sogenannten “gepflegten Preise” aufgeführt waren, bei denen schon Preiserhöhungen von 3% bis 7% zugestanden worden war, was jetzt rückgängig gemacht wurde. Zu den 1.247 Produkten der vorherigen Liste wurden jetzt 403 weitere hinzugefügt.
Am Montag berief Feletti Vertreter von 30 führenden Lebensmittelunternehmen zu sich, und erklärte ihnen, er werde ihnen noch am gleichen Tag die Liste der eingefrorenen Produkte schicken, damit sie sie bestätigen. Anwesend waren dabei der Präsident des Verbandes der Lebensmittelindustrie Copal, Daniel Funes de Rioja, und Vertreter von Arcor, Unilever, Quilmes, Clorox, Ledesma, Molinos Río de la Plata und anderer Unternehmen.
Die Unternehmer haben zunächst die Liste beanstandet, die u.a. Luxusprodukte wie Sekt und Hautcreme enthalten, und auch solche, die seit Jahren nicht mehr hergestellt werden. In einigen Fällen lagen die Preise unter den schon bestehenden. Feletti bestand auf einer Einigung, aber Funes de Rioja wies darauf hin, dass ein einseitiger Beschluss der Regierung besser sei, als eine erzwungene Zustimmung. In der Tat besteht dann eine juristisch bessere Grundlage für die Beanstandung, eventuell auch vor Gericht.
Am Montag um 15 Uhr erklärte Feletti die Frist, die er den Unternehmern gewährt hatte, für beendet. In einer so kurzen Zeit konnten die Unternehmen die Preislisten gar nicht prüfen und objektiv beanstanden. Daraufhin hat er die Warenliste mit den vom Handelssekretariat festgesetzten Preisen per Beschluss eingeführt. Jetzt muss man sehen, wie der Fall weitergeht. Denn das Handelssekretariat kann Preise festsetzten, aber die Unternehmer nicht zwingen, die Produkte herzustellen und zu liefern.
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