Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes (INDEC) weist im Januar eine Zunahme von 3,9% gegenüber Dezember 2021 aus und eine von 50,7% gegenüber Januar 2021. Die monatliche Zunahme war die höchste seit April 2021, aber die jährliche liegt unter den Vormonaten, nachdem sie im September einen Höchststand von 52,5% erreicht hatte. Der Index wurde durch die Einfrierung oder beschränkte Zunahme bei öffentlichen Diensten und die Preisabkommen bei vielen Lebensmitteln gedrückt. Ohne dies wäre die Zunahme höher gewesen. Die sogenannte “Kerninflation”, bei der regulierte und saisonbedingte Preise ausgeschlossen werden, lag im Januar bei 3,3%.
Der Januarindex wurde durch die Zunahme von 4,9% bei Lebensmitteln in die Höhe getrieben, die eine hohe Wägung im Index haben. Das wird u.a. auf die hohen Temperaturen des Monats Januar zurückgeführt, die die Produktion von Gemüse beeinträchtigt haben, so dass Tomaten, Kopfsalat u.a. Produkte ein geringes Angebot aufweisen, das zu Preissprüngen von gelegentlich über 50% geführt hat.
Die hohe Zunahme (+7,5%) bei Fernverbindungen ist auf die zugelassene Tariferhöhung zurückzuführen. Bei Hotels erklärt sich die Zunahme von 5,7% durch die fast volle Aufnahme der Tätigkeit, die 2020 und zum Teil auch 2021 wegen der Pandemie minimal war. Es wurden Erhöhungen, die schon vorher fällig waren, aufgeholt. Über dem Durchschnitt lagen auch verschiedene Sachgüter und Dienstleistungen (+4,3%), Freizeit- und Kulturausgaben (+4,2%) und Gesundheitsbetreuung (+4,1%)
Auf der anderen Seite stiegen die Ausgaben für Erziehung nur um 0,8%, wobei dies in einem Ferienmonat ohnehin keine Bedeutung hat. Dienstleistungen, die mit der Wohnung verbunden sind, stiegen nur um 1,8%, was mit der Einfrierung der Tarife für Strom, Gas und Wasser zusammenhängt. Alkoholische Getränke und Tabak stiegen um 1,8%, Bekleidung und Schuhe (wegen Saisonende) nur um 2,4%,.Transport um 2,8% und Wohnungsausrüstungen um 3,8%.
Bei ärmeren Haushalten, in denen Nahrungsmittel einen höheren Anteil an den Gesamtausgaben haben, lag der Index somit höher. Gesundheit und Erziehung spielen hier keine Rolle, weil diese Familien die öffentlichen Gratisdienste beanspruchen. Ebenfalls ist es so, dass frische Nahrungsmittel in ländlichen Gegenden des Landesinneren billiger als in den Großstädten sind. Schließlich sei darauf hingewiesen, dass es große Preisdifferenzen beim Einzelhandel gibt, so dass derjenige, der auf Preise achtet, billiger kaufen kann. Der allgemeine Preisindex hat somit für einzelne Gruppen der Bevölkerung und Personen eine unterschiedliche Bedeutung.
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