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Post Covid

Wenn Corona einfach nicht weggeht
Corona
Es erholen sich noch viele Menschen von den Langzeitfolgen zurückliegender Corona-Erkrankungen. (Foto: dpa)

Teltow (dpa) - „Auf dem Kopf war es, als wenn Nadelstiche mich treffen”, so schildert es die Post-Covid-Patientin. Bei Silvana Heller-Scheunemann hatte eine Corona-Infektion heftige Spätfolgen - so wie für viele andere Menschen. Typisch für Post Covid sind kognitive Einschränkungen. Heller-Scheunemann, bemerkte nach ihrer Erkrankung im Februar 2022 plötzlich Gedächtnislücken. „Ich konnte mich nicht mehr an Wege erinnern”, schildert die 50-Jährige. Die Spätfolgen von Covid bringen Leid, Verunsicherung und Frustrationen.

In Berlin schilderte am Freitag die Publizistin Margarete Stokowski, wie enttäuscht sie von Reaktionen von Ärzten und Krankenkassen teils ist. „Ich sehe, dass total viele Leute überhaupt keine Ahnung von Long Covid haben.” Sie selbst habe auf eigene Kosten viele Therapieansätze probiert, weil es an Hilfe gemangelt habe. Bei Heller-Scheunemann wurde die Krankheit zu einem heftigen Einschnitt in ihr normales Leben. Eigentlich arbeitet sie als Sachgebietsleiterin, doch durch die Erkrankung wurde sie mehrere Monate arbeitsunfähig. „Ich wusste, ich kann ja so nicht in die Arbeit. Sie können nicht als leistungsfähige Führungskraft arbeiten, wenn Sie all diese Kompetenzen nicht haben.”

Doktor Volker Köllner berichtet, dass gerade Menschen mit geistig anspruchsvollen Jobs stark unter Konzentrationsstörungen leiden würden. „Eine Lehrerin kommt beispielsweise und erzählt uns, dass sie immer bestimmte Vokabeln vergisst und an der Tafel steht und ihr fällt das Wort nicht ein”. In der kognitiven Testung seien dann tatsächlich entsprechende Einschränkungen nachgewiesen worden - oft in einem überraschend deutlichen Ausmaß. Frauen sind übermäßig von Post Covid betroffen. „Das kann einerseits hormonelle und immunologische Gründe haben”, sagt Köllner.

Der andere Punkt sei, dass Frauen häufiger in der Doppelbelastung seien mit Familie und sich eine Auszeit, die eigentlich nach der Infektion gut täte, weniger leicht nehmen könnten als die Männer. Ärzte und Therapeuten haben seit Ausbruch der Pandemie vor über zwei Jahren viel dazugelernt. Gerade etwa beim Thema Bewegung gab es lange Unsicherheit. Für Doktor Köllner ist die Bewegungstherapie inzwischen ein Schlüsselelement bei der Behandlung. Positiv sind nach Ansicht des Arztes Köllner die wachsenden Erfahrungen in der Bevölkerung mit Corona insgesamt. Die Menschen seien „deutlich immunkompetenter”, sagt Köllner. Gerade aus Sicht des Experten für Post Covid gilt aber: Man dürfe Corona nicht auf die leichte Schulter nehmen und müsse sehr wachsam bleiben.

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