Von Marion Kaufmann
Seit einiger Zeit debattieren Kinderärzte, Psychologen und Eltern über das Problem: Soll ein erst ein- oder zweijähriges Kind, also ein Baby, mit Tablets und Handys spielen? Bereits vor einigen Jahren haben Augenärzte festgestellt, dass sich bei den Kleinsten, die sich allgemein schnell an neue Spielsachen gewöhnen und lange Zeit mit einem verkleinerten, den Augen nahestehenden Bildschirm spielen, das Sehvermögen verändern kann. Früher, als es nur Fernsehen gab, war es das „moderne Kindermädchen“, das den Eltern half, die Kinder zum Essen oder zum Schlafen zu bringen. Heute ist es leichter geworden ... Aber jetzt hat die Academia Americana de Pediatría ein paar Warnungen bekannt gegeben, die alle Eltern von Babys beachten sollten: Kinder unter zwei Jahren sollten nicht dem Fernsehen, den Tablets oder anderen Bildschirmen ausgesetzt sein, denn das ist die Zeit in der das Gehirn schnell wächst und das Kind den direkten Kontakt mit den Menschen braucht. Das Gehirn der Kinder sorgt dafür, dass es lernt und reift. Es „organisiert“ -schlecht und verlangsamt- die Entwicklung. Bei langer Zeit vor dem Bildschirm wird die kognitive Entwicklung des Kindes angegriffen, und das wiederum kann später zu Problemen in der Schule führen. Auch das Betragen wird oftmals negativ beeinflusst: Die Kinder agieren bei einer Frustration wenig tolerant. Andererseits hat man bei den Konsequenzen des übermäßigen Umgangs mit der Elektronik eine verminderte Konzentrationsfähigkeit oder auch eine Überaktivität festgestellt.
Bei den Kleinen hat man Konsequenzen entdeckt, die so minimal sind, dass man sie kaum erkennt: mit der Zeit merken die Eltern, dass die Kinder schlecht sprechen und einen geringen Wortschatz haben, (die richtigen Konsequenzen wird man erst viel später erkennen). Bei älteren Kindern kommt noch das Risiko des Übergewichts hinzu, weil ja beim Schauen auf den Bildschirm die Bewegung fehlt.
Vielleicht sollten die Eltern von Babys den Betrachtungen der Wissenschaftler Gehör schenken.
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