Von Marion Kaufmann
In den Medien informiert man uns, dass die Unsicherheit täglich zunimmt, doch Unsicherheit ist ein Gefühl: das, was zunimmt, ist die ständig steigende Anzahl der Morde. Die Viruskrankheit, die verlorene Arbeitsstelle, die grausame Inflation scheinen die Männer in große Wut zu versetzen – und an wen richtet sich ihre Wut? An ihre Frauen und Mädchen. Es vergeht kaum eine Woche, an der nicht von mehreren Mordtaten berichtet wird.
Und zu all dem, erfährt man jetzt auch, dass in der argentinischen Provinz Chubut ein Mann einen 800 Meter langen Weg konstruiert hat, der von einem elektrifizierten Zaun umgeben ist und die Nistplätze der Pinguine gefährdet. Bis jetzt hat man 146 zerstörte Nester gefunden mit 292 toten Jungtieren und zertretenen oder von Maschinen zermahlten Eiern.
Exakte Zahlen von großen Tieren konnten die Behörden noch nicht geben, da jene bei Gefahr in ihren Höhlen bleiben und zusammen mit den kleinen umkommen. Auch die ausgereiften Tiere, die vom Meer zu den Nestern zurückkehrten um die kleinen zu füttern, wurden die Opfer der elektrisierten Zäune. Von den Pinguinen weiß man auch, dass sie ihr ganzes Leben lang nur einen Partner haben, sodass im Falle des Verlustes des Partners und des Jungtiers die Fortpflanzung beeinflusst wird.
Ach; das sind doch nur Tiere! Mag manch einer denken. Doch der Umweltschutz bezieht sich nicht nur auf die Natur und auf die Menschen sondern auch auf die Tiere. Und hier handelt es sich um eine patagonische Tierart, die sehr vulnerabel ist. Verschiedene Stellen haben dem Kongress Projekte vorgelegt, um die Massenvernichtung von wild lebenden Tieren als Delikte einzuordnen, die zu einer Gefängnis- oder Geldstrafe führen können. Die Umweltschützer erwarten von der Regierung, dass sie sich mit den vorgelegten Projekten befasst und das Geeignete in die Praxis umsetzt, „damit die Artenvielfalt als gesetzlich geschütztes Gut“ eingestuft wird.
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