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„Patria sí, colonia no!”

Tausende bei Klimastreik in Buenos Aires

Klima-Demo
Klima-Rebellen in lila: Aktivisten von „Extinction Rebellion” vor dem Kongressgebäude. (Foto: dpa)

Buenos Aires (AT/wvg) - Anlässlich des achten weltweiten Klimastreiks haben sich am Freitag auch in Buenos Aires Tausende zu einer Demonstration mit anschließender Kundgebung zusammengefunden. Die Veranstalter sprachen auf Twitter von etwa 35.000 Teilnehmern. Zu der Veranstaltung aufgerufen hatten mehrere Klimaschutzorganisationen, darunter der argentinische Ableger der weltweit aktiven „Fridays-for-Future“-Bewegung. In Argentinien kam es in insgesamt über 30 Städten zu Protesten.

Bereits am Nachmittag hatten sich verschiedene Gruppen vor der Casa Rosada versammelt. Ausgehend von der Plaza de Mayo zogen sie über die Avenida de Mayo bis vor das Kongressgebäude. Die „Plaza Congreso“ vor dem Kongressgebäude war daraufhin zeitweise gut gefüllt. Der Kampf gegen den Klimawandel vermochte es, ganz unterschiedliche Akteure unter seinem Banner zu vereinen. Neben den jungen Klimaaktivisten von „Jovenes por el Clima“ und Extinction Rebellion (XR) waren auch die kirchner-nahe Gruppierung „La Cámpora“ und eine kleine Gruppe der PRO-Partei anwesend. Ebenfalls präsent zeigten sich die Gruppierung „Barrios de Pie“, Vertreter der traditionellen Parteien sowie eine Vielzahl kleinerer Organisationen aus dem linken Spektrum. Eher am Rande der Versammlung versuchte eine wöchentlich demonstrierende Gruppe von Impfskeptikern, auf ihre Thematik aufmerksam zu machen.

Von Seiten der Organisatoren standen drei Hauptforderungen im Raum: Eine schnelle politische Durchsetzung des „Ley de Humedales“ (dt. etwa Gesetz über Feuchtgebiete) vor Ende des parlamentarischen Jahres, eine korrekte Umsetzung des Escazú-Abkommens und ein Finanzplan, um die am meisten gefährdeten Länder an die Klimawandelfolgen anzupassen. Das Escazú-Abkommen ist ein von 24 lateinamerikanischen Ländern unterzeichnetes Abkommen über Zugang zu Informationen und Bürgerbeteiligung bei Umweltfragen. Veranstaltet wurde der Streiktag unter anderem von den Gruppen „Alianza por el Clima“, „Sustentabilidad Sin Fronteras“ und „Jóvenes por el clima“.

Bruno Rodríguez, Aktivist der „Jóvenes por el Clima“, sprach in seiner Rede insbesondere die sozialen und globalen Aspekte des Klimaschutzes an. „Soziale Gerechtigkeit ist Klimagerechtigkeit“, so der Klimaschützer in seiner Rede. Die Klimabewegung in Argentinien sei deshalb „ambientalismo popular“, basiere also auf einem breit angelegten, „volksnahen“ Klima-Aktivismus. Der Kampf gegen die Klima- und Umweltkrise liege in der Verteidigung Lateinamerikas gegen den extraktivistischen Kolonialismus, so Rodríguez weiter. „Extraktivistisch“ meint die Ausbeutung von Rohstoffen, in diesem Fall durch vornehmlich multinationale Unternehmen mit Sitz im globalen Norden. Die Zuschauer skandierten währenddessen „Patria sí, colonia no!“ (dt. etwa: ,,Ja zum „Vaterland“, nein zur Kolonie“).

Weltweit waren am Freitag Millionen Menschen auf die Straßen gegangen, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Allein in Deutschland rief „Fridays for Future“ zu über 400 Aktionen auf, an denen demnach über 620.000 Menschen teilnahmen. Allein in Berlin hätten etwa 100.000 Menschen an einer Demonstration teilgenommen, so die Veranstalter. Insgesamt fanden in über 1500 Städten in 92 Ländern Aktionen statt. Auch in Argentinien ging der Streik weit über Buenos Aires hinaus: Von Salta bis Ushuaia und von Mendoza bis nach Mar del Plata beteiligten sich Menschen an über 30 Orten am Klimastreik.

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