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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Overthinking im Job

So setzen Sie dem Dauergrübeln ein Ende

München/Hamburg (dpa) - Kann ich den Kunden wirklich im Urlaub anrufen, wenn es dringend ist? Ist die Präsentation auch gut genug? Wer über jeden Schritt, jeden Anruf und jedes Gespräch im Job viel zu viel nachdenkt, kommt nicht voran. Viel zu überlegen, muss dabei erstmal nichts Schlechtes sein. Intensives Nachdenken spreche dafür, gewissenhaft zu sein und Risiken gründlich abschätzen zu wollen. Wichtig ist nur, dass die Neigung zu Sorgen nicht überhandnimmt. Doch wieviel Grübeln ist normal, was ist zu viel? Und wie kommen Berufstätige aus dem ewigen „Overthinking”?


Gewissenhaft nachdenken

„Das gesunde Maß erkennt man am persönlichen Leidensdruck und daran, ob das Verhalten sich negativ auf das Leben der Betroffenen auswirkt”, sagt die Karriereberaterin Ragnhild Struss. Manche Menschen grübeln so lange über Dinge nach, dass sie gar nicht ins Handeln kommen und sogar wichtige Termine verschieben, weil noch nicht alles durchdacht ist. Typische Merkmale von Overthinking sind Formulierungen im Konjunktiv und Fragen in einem inneren Dialog, die scheinbar nie enden. Etwa: Was wäre, wenn ich die Prüfung verhaue? Wenn mein neues Projekt floppt? Es geht häufig um Situationen, die in der Zukunft möglicherweise eintreffen könnten, „für die es in der Gegenwart aber gar keine Anzeichen geben muss”.


Schreckensszenario wird Wirklichkeit

Die Folgen des ewigen Grübelns können im Job blockieren: „Dann bekommen vor allem negative Bilder und Fantasievorstellungen die Oberhand, die nicht konstruktiv sind, sondern nur Angst machen”, sagt Florian Becker. Das Unterbewusstsein kann dem Wirtschaftspsychologen zufolge häufig nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden. „Wir sollten uns als erstes bewusst machen, dass wir unser Gehirn auch bewusst umbauen können”, sagt Becker. Wie beim Essen auf die gesunde Ernährung zu achten, sollte man für sein Seelenleben auf gesunde Gedanken setzen.


Selbstbewusst zu Schwächen stehen

Das Wichtigste ist Kommunikation. Das kann heißen, der Führungskraft oder dem Team offen mitzuteilen, dass man Angst vor der Präsentation hat und um mehr Zeit oder Unterstützung bitten. Selbstbewusst zu seiner eigenen Schwäche stehen zu können, ist im Endeffekt viel souveräner, als die Schwäche, die man hat, zu überspielen. Nicht zuletzt kann der Gedanke beruhigen, dass sich „niemand so viele Gedanken über Sie macht wie Sie selbst”, so Ragnhild Struss. Alle anderen haben Dinge meist viel schneller vergessen als wir selbst.


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