Ex-Präsident bezieht Stellung im US-Wahlkampf
Washington (dpa) - Signal der Einigkeit bei den US-Demokraten: Der frühere US-Präsident Barack Obama hat seinem einstigen Stellvertreter Joe Biden offiziell seine Unterstützung im Präsidentschaftsrennen zugesichert. „Joe hat alle Eigenschaften, die wir gerade in einem Präsidenten brauchen“, sagte Obama in einer am Dienstag auf Twitter verbreiteten Videobotschaft. Das dürfte Biden, dem einzig verbliebenen demokratischen Präsidentschaftsbewerber, einen weiteren Schub geben.
Nach dem Rückzug des linken Senators Bernie Sanders vor einigen Tagen steht der 77-Jährige quasi schon als Herausforderer für den Amtsinhaber Donald Trump bei der Präsidentenwahl Anfang November fest - lange vor dem Ende der Vorwahlen. Die offizielle Kür des Kandidaten soll bei einem Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer folgen.
Biden war von 2009 bis 2017 Vizepräsident unter Obama gewesen. Obama sagte, die Wahl Bidens als Vize sei eine der besten Entscheidungen seines Lebens gewesen. Bislang hatte sich Obama mit Blick auf das interne Rennen der Demokraten öffentlich zurückgehalten und sich hinter keinen Bewerber gestellt. Trump hatte Obamas bisheriges Schweigen mehrfach zum Anlass für Attacken auf Biden genommen und gespottet, dieser habe nicht mal Obamas Unterstützung sicher - trotz der gemeinsamen Jahre im Weißen Haus. Tatsächlich hatte es in den vergangenen Monaten mehrfach Medienberichte gegeben, wonach Obama Bidens Bewerbung mit Skepsis betrachte.
Die Demokraten bemühen sich inzwischen aber intensiv darum, die Reihen zu schließen und alle Kräfte hinter Biden zu versammeln, um Trump im November zu schlagen.
Obamas Stimme hat viel Gewicht. Der Ex-Präsident ist einer der bekanntesten Demokraten des Landes und sehr beliebt. Er spricht unter demokratischen Anhängern verschiedenste Gruppen an. Viele Amerikaner sehnen sich nach den Obama-Jahren zurück. Biden hatte in seinem bisherigen Wahlkampf immer wieder auf Verdienste aus Obamas Regierungsjahren verwiesen. Er dankte Obama für dessen Unterstützung. Diese bedeute ihm sehr viel, schrieb Biden auf Twitter. „Es gibt niemanden, den ich lieber an meiner Seite hätte.“
Die Demokratische Partei bemüht sich intensiv um Signale der Einigkeit gegen Trump. In den vergangenen Wochen hatten sich diverse ausgestiegene Präsidentschaftsbewerber hinter Biden gestellt. Am Montag hatte dann auch Sanders seinem bisherigen Konkurrenten Biden öffentlich seine volle Unterstützung zugesichert - bei einer gemeinsamen Online-Videoschalte.
Trumps Wahlkampfteam reagierte mit Spott auf Obamas Botschaft: Jetzt, da Biden der einzige Bewerber der Partei sei, habe Obama keine andere Wahl, als ihn zu unterstützen. Biden bleibe ein schlechter Kandidat, der sich und seine Partei blamieren werde.
Starker Rückgang der Wirtschaftsleistung
Von Juan E. Alemann
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