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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Nicht was uns trennt, ist wichtig, sondern das, was uns verbindet“

Actualizado: 26 jun 2020

Argentinien und Deutschland feiern gemeinsam die Einheit auf der Plaza Alemania

Von Jonas Uphoff – Fotos von Marcus Christoph

Jürgen Christian Mertens
Ansprache des deutschen Botschafters Jürgen Christian Mertens.

Buenos Aires (AT) - Bei fast schon authentisch deutschem Herbstwetter, welches für den argentinischen Frühling eher untypisch ist, begingen die deutsch-argentinischen Vereine und Organisationen, Schulen sowie die deutschen Botschaft die Feierlichkeiten zum 29. Jahrestag der deutschen Einheit. Trotz des durchwachsenen Wetters waren viele Teilnehmer - Jung wie Alt - am deutschen Brunnen erschienen. Die Redner nutzten den Tag, um den Erfolg der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR zu würdigen. Sie mahnten jedoch auch an, dass Einigkeit und internationale Zusammenarbeit heutzutage aktueller denn je seien.

Nach der Begrüßung der wichtigsten Gäste sowie der unterschiedlichen Schulen und Vereine spielte die Militärkapelle „Tambor de Tacuarí“ zum Auftakt das Stück „Aurora“ sowie die Nationalhymnen beider Länder, die von den Anwesenden textsicher mitgesungen wurden. Dann ergriff Rudolf Hepe, der Präsident des Verbandes deutsch-argentinischer Vereinigungen (FAAG) das Wort.

In seiner Rede erinnerte sich Hepe an die Zeit, als der Tag der Deutschen Einheit noch am 17. Juni begangen wurde. Damals war es ein mahnendes Gedenken an die Aufstände von 1953 in der DDR. Seit der Herstellung der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 habe sich der Feiertag zur einem Tag der Freude für ganz Deutschland gewandelt, so Hepe. Auf diese tiefsinnige Rede folgte eine Darbietung des Schülerchors der Moreno Schule, die auf Deutsch die „Ode an die Freude“ sangen.

Der deutsche Botschafter in Argentinien, Jürgen Christian Mertens, bedankte sich bei den Schülern. „Wenn ich so junge Menschen wie Euch singen höre, bin ich zuversichtlich, dass sich die Einflüsse der deutschen Kultur in Argentinien noch lange halten werden“, so der Diplomat. Er bedankte sich bei den Gästen für ihr Erscheinen und bei den Organisationen für ihre Arbeit, die sie für das deutsch-argentinische Verhältnis leisten.

Mertens schlug die gedankliche Brücke zur Wiedervereinigung und wie man Trennendes überwinden könne. Die Menschen in Ost und West hätten sich auch zu Zeiten der deutschen Teilung miteinander verbunden gefühlt. Argentinien und Deutschland sind durch den Atlantik getrennt. Dennoch fühlten sich beide Länder miteinander verbunden. Der Botschafter meinte: „Es ist nicht das wichtig, was uns trennt, sondern das was unsverbindet.“

Die deutschstämmige Kongressabgeordnete Cornelia Schmidt-Liermann warb in ihrer Ansprache dafür, Einigendes zu fördern. Dabei spannte sie den Bogen von der deutschen Einheit über die europäische Einigung bis hin zum aktuellen Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur. Diese wurde kürzlich unterzeichnet, muss nun aber von den Parlamenten der beteiligten Ländern ratifiziert werden.

Zur Fortführung des Programms trug der „Jugendchor Rheinland-Pfalz“ einige mehrstimmige Stücke vor - darunter das berühmte Loreley-Lied nach einem Gedicht von Heinrich Heine und einer Melodie von Friedrich Silcher.

Schließlich wurden die Gewinner des interschulischen Schachwettbewerbs bekanntgegeben und geehrt. Der Hauptpreis ging an die deutsche Schule Lanús Oeste.

Die FAAG zeichnete außerdem Veranstaltungsteilnehmer aus der Seniorenresidenz Los Pinos - namentlich Dr. Juan Hirt, Fernando Lang, Antonia Delius, Ingeborg Finkbeiner, Martha Flintsch, Hedwig Werner, Liliana Hammerer, Ruth Geisler und Elfriede Gunzenhausener - aus. Zudem erhielt Major Diego Cejas, der Dirigent der Militärband, eine Ehrenurkunde. Am Abend veranstaltete die deutsche Botschaft einen Empfang im Alvear Palace Hotel.

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