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Neuer Republikaner im Spiel

Ron DeSantis könnte Trump gefährlich warden

De Santis
US-Gouverneur Ron DeSantis gilt als „Trump mit Gehirn”. (Foto: dpa)

Fort Myers/Immokalee/Washington (dpa) - Nachdem Hurrikan „Ian” in Florida eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat, muss sich Ron DeSantis, Gouverneur des US-Bundesstaat, als Krisenmanager beweisen. DeSantis ist mitten im Wahlkampf. Bei den US-Wahlen im November will sich der Republikaner als Gouverneur wiederwählen lassen. Und: Er gilt für die Präsidentenwahl 2024 als größter parteiinterner Konkurrent für Ex-Präsident Donald Trump. Noch hat keiner der beiden offiziell eine Präsidentschaftsbewerbung verkündet, doch Beobachtern zufolge ist das nur eine Frage der Zeit. Für eine Prognose zu den politischen Folgen der Katastrophe in Florida ist es noch zu früh. Eines aber ist sicher: Das Desaster durch den Hurrikan verschafft dem Gouverneur Sichtbarkeit - und die Möglichkeit, sich als Kümmerer zu geben. Genau das tut DeSantis dieser Tage. Im Windbreaker verteilt er Wasser und Essen an Menschen, deren Häuser zerstört wurden, schüttelt Hände und nimmt Leute in den Arm, die alles verloren haben. Parteipolitische Kämpfe mit den Demokraten und deren Nummer eins, US-Präsident Joe Biden, klammert DeSantis bei seinem Hurrikan-Einsatz betont aus. Als Biden am Mittwoch Fort Myers in Florida besucht, treten die beiden gemeinsam auf und begegnen einander betont höflich. DeSantis dankt Biden für die Unterstützung des Bundes, Biden dankt DeSantis für dessen Gastfreundschaft. Üblicherweise tut DeSantis, was er kann, um Biden das Leben schwer zu machen. Mit seiner öffentlichkeitswirksamen Aktion, Migranten von der US-Grenze per Flugzeug auf die bei Demokraten beliebte Ferieninsel Martha‘s Vineyard bringen zu lassen, war der Republikaner zuletzt besonders präsent und schaffte es sogar in die internationalen Schlagzeilen. Dabei ging es DeSantis vor allem darum, gegen Bidens Einwanderungspolitik zu protestieren. Vor seiner Wahl zum Gouverneur von Florida vor vier Jahren war DeSantis Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Als er 2018 in den Wahlkampf um das Gouverneursamt in Florida ging, galt er als Günstling des damaligen Präsidenten Trump. Der bezeichnete DeSantis da noch als „brillante junge Führungspersönlichkeit”. Bei DeSantis Wahlkampfauftritten spricht er über die „Indoktrinierung” von Kindern und Jugendlichen an Amerikas Schulen durch die „Verbreitung der Gender-Ideologie”. Wiederkehrende Themen bei seinen Auftritten sind auch der Anstieg an Kriminalität durch illegale Einwanderer, für den er keine konkreten Belege nennt, sowie die Corona-Politik der US-Regierung, die er für komplett gescheitert hält. DeSantis bietet ähnliche Hardliner-Positionen wie Trump. Aber er teilt nicht dessen Hang zu Skandalen, Kontrollverlust und Chaos, sondern gilt als disziplinierter und smarter als sein Parteikollege. Das macht ihn nach Einschätzung mancher Kritiker gefährlicher als Trump. DeSantis hat die Elite-Unis Yale und Harvard besucht. Noch dazu war er bei der Navy - und im Irak im Einsatz. In den USA ist das kein unwichtiges Detail.

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