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Neue Corona-Variante entdeckt

Biontech-Chef zuversichtlich: Impfstoff wirkt

Pfizer
Der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer wirkt vermutlich auch gegen die mutierte Variante des Coronavirus. (Foto: dpa)

Berlin (dpa/wvg) - Großbritannien meldet eine neue Virusvariante, die sich anscheinend rascher ausbreitet als das bekannte Coronavirus. Sie ist auch in anderen Ländern schon aufgetreten. Viele Experten gehen derzeit jedoch nicht davon aus, dass die Mutationen hochgefährlich sind.

Viren vermehren sich in Zellen sehr schnell, dabei kann es zu Veränderungen im Erbgut und folglich in den Proteinen kommen, die auf Grundlage der Erbinformation gebildet werden. Mutationen sind bei Viren nicht ungewöhnlich. Manchmal verleihen sie den Erregern neue Eigenschaften, etwa sich nicht nur im Tier, sondern auch im Menschen vermehren zu können. Die neue Virusvariante B.1.1.7 hat gleich mehrere Mutationen, unter anderem im Spike-Protein, das dem Virus ermöglicht, in menschliche Zellen einzudringen. Mutationen sind nicht immer zum Vorteil der Viren.

Die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, hatte der Premierminister von Großbritannien, Boris Johnson, gesagt. Auch die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC nennt diesen Wert aufgrund britischer Daten.

Der Berliner Virologe Christian Drosten von der Charité sieht diesen Wert dagegen noch nicht als sicher an: Die Frage sei, ob überhaupt die neue Virus-Variante an sich an der Ausbreitung Schuld sei, „oder ist das so, dass einfach lokal (...) Übertragungsmechanismen zum Tragen gekommen sind, die auch jedes andere Virus hochgespült hätten“, sagte Drosten am Montag im Deutschlandfunk. Laut ECDC gibt es derzeit keine Hinweise auf eine erhöhte Infektionsschwere im Zusammenhang mit der neuen Variante.

Der Virologe Drosten sieht bisher keine Auswirkungen der neuen Virusvariante auf die Impfstoffwirkung: „Wir haben eine Riesenmischung von Antikörpern als Reaktion auf den Impfstoff und das wären hier nur ein oder ganz wenige Antikörper, die das betreffen würde“, sagte Drosten. Zudem hätten die T-Zellen des Abwehrsystems, die ebenfalls durch Impfen induziert würden, ganz andere Erkennungsstellen. Die funktionierten genauso gut wie vorher.

Biontech-Chef Ugur Sahin ist ebenfalls zuversichtlich, dass der Corona-Impfstoff seines Unternehmens auch gegen die in Großbritannien aufgetauchte neue Mutation des Virus wirkt. Aus wissenschaftlicher Sicht sei die Wahrscheinlichkeit dafür hoch, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben den Impfstoff bereits gegen circa 20 andere Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch unseren Impfstoff hervorgerufen wurde, hat stets alle Virusformen inaktiviert.“

Das Virus sei jetzt etwas stärker mutiert, sagte Sahin. „Wir müssen das jetzt experimentell testen. Das wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Wirkungsmechanismus dadurch nicht signifikant beeinträchtigt wird.“

Das Antigen, das das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer für den Impfstoff nutzen, besteht laut Sahin aus über 1270 Aminosäuren. Davon seien jetzt neun mutiert, also noch nicht einmal ein Prozent. „Unser Impfstoff sieht das ganze Protein und bewirkt multiple Immunantworten. Dadurch haben wir so viele Andockstellen, dass das Virus schwer entkommen kann. Das bedeutet aber nicht, dass die neue Variante harmlos ist.“ Der Biontech-Impfstoff auf Basis des Botenmoleküls mRNA könne prinzipiell schnell an neue Varianten angepasst werden.

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