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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Neue Corona-Rekordwerte

Omikron: Dritte Welle mitten im Hochsommer

Durand
Schlange vor dem Testzentrum beim Hospital Durand im Buenos-Aires-Stadtteil Caballito. (Foto: wvg)

Buenos Aires (AT/mc/dpa) - Mit neuen Rekord-Ansteckungszahlen hat das neue Jahr begonnen. Gestern meldeten die Gesundheitsbehörden neue 109.608 Infektionen. Das ist der Höchstwert seit Beginn der Pandemie in Argentinien im März 2020. Am Montag waren rund 44.400 Fälle registriert worden. Am Dienstag gab es dann einen Sprung auf 81.210. Mittwoch waren es 95.159 Fälle.

Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen, wurden gestern 40 registriert - deutlich weniger als im letztjährigen Winter, als bis zu 700 Tote pro Tag registriert wurden. Vermutlich ein Effekt der zwischenzeitlich erfolgten Impfungen, die offenbar in vielen Fällen vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützt.

Gleichwohl überrascht der steile Anstieg der Ansteckungen, da er sich im hiesigen Hochsommer ereignet. Im bisherigen Verlauf der Pandemie war die Zunahme der Corona-Fälle an die kältere Jahreszeit gekoppelt, da dann Treffen meist in geschlossenen Räumen stattfinden, was wiederum ein Treiber der Pandemie ist.

Die dritte Corona-Welle mitten in der warmen Jahreszeit erklären Experten mit der neuen Omikron-Variante, welche ausgesprochen ansteckend ist, im Verlauf aber eher milder als vorherige Varianten zu sein scheint.

Die meisten Infektionen gab es gestern in der Provinz Buenos Aires, dem bevölkerungsreichsten Gliedstaat, wo 39.183 Fälle verzeichnet wurden. In der autonomen Stadt Buenos Aires waren es 12.107 und in der Provinz Córdoba 14.978.

Auffallend hoch war landesweit der hohe Anteil positiver Corona-Test. In 56 Prozent aller Untersuchungen gestern war das Ergebnis, dass sich die betreffende Person mit dem Virus infiziert hatte.

Penna
Warten auf den Test beim Hospital „José María Penna“ im Stadtteil Parque Patricios. (Foto: Salomón)

Vor den Testzentren im Landes bildeten sich bei brütender Hitze lange Menschenschlangen. Um hier etwas Abhilfe zu schaffen, hat die nationale Medikamentenverwaltung Anmat am Mittwoch Corona-Selbsttests freigegeben. Sie sollen in Apotheken erhältlich sein. Das Ergebnisse werden dann an das Nationale System zur Gesundheitsüberwachung (SNVS) übertragen und erfasst.

Gesundheitsministerin Carla Vizzotti erklärte zudem, dass Personen, die engen Kontakt zu positiv Getesteten hatten, aber selber keine Symptome aufweisen, sich zukünftig vorsichtshalber in häusliche Quarantäne begeben sollten, anstatt ein Testzentrum aufzusuchen. Die Ministerin sagte, man arbeite an einer neuen Strategie gegen eine Virusvariante, die einerseits sehr ansteckend, aber andererseits offenbar weniger gefährlich sei als vorherige Mutanten. Die vielen Ansteckungen hätten bislang nicht zu einer höheren Hospitalisierungsrate geführt.

Anfang Dezember hatte es in Argentinien ersten gemeldeten Fall mit der Omikron-Variante gegeben. Der neue Höchstwert trifft mit den langen Ferien zusammen, Tausende Menschen reisen im Land umher. Nur in wenigen Provinzen gelten noch Einschränkungen. Die Nationalregierung hatte im September zahlreiche Corona-Maßnahmen einkassiert und die Grenzen für Ausländer schrittweise geöffnet. Die Provinz Chaco erklärte am Mittwoch indes, dass nur noch Personen in das Gebiet des Gliedstaats kommen dürfen, die einen negativen PCR-Test vorweisen können.

In der ersten Phase der Pandemie hatte Argentinien sehr strenge Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie verhängt. Teilweise durften die Menschen ihre Wohnung nur für wichtige Einkäufe und Arztbesuche verlassen. Trotz Lieferschwierigkeiten der Vakzine sind mehr als 70 Prozent der Argentinier vollständig geimpft. Mit Verweis darauf hat Präsident Alberto Fernández bislang eine neue Verschärfung der Maßnahmen abgelehnt.


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