top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

"Nervenkrimi" in München

Goretzka rettet DFB-Elf ins EM-Achtelfinale / Jetzt wartet England

Löw - Goretza
Jogi Löw mit „Retter“ Leon Goretza. (Foto: dfb.de)

München (dpa/mc) - Joachim Löw stand mit stoischer Miene am Spielfeldrand und schaute regungslos zu, wie sich seine Nationalspieler zur zögerlichen Ehrenrunde aufmachten. Manuel Neuer war einfach nur froh, dass der nächste blamable Vorrunden-K.o. gerade noch vermieden wurde. "Ich habe daran gedacht, dass es jetzt nicht vorbei sein kann. Man hat gesehen, dass wir es absolut noch nicht wollen", sagte der Kapitän.

Keine Freudentänze, kein großer Jubel - nach dem Krimi von München herrschte bei der dank Leon Goretzkas spätem Treffer gerade so ins Achtelfinale der Fußball-EM geretteten DFB-Auswahl nur riesige Erleichterung. Beim 2:2 (0:1) gegen Außenseiter Ungarn schrammte Löw in seinem letzten Turnier an der nächsten großen Blamage vorbei - in Wembley muss sich die wankende deutsche Nationalmannschaft im Klassiker gegen England nun schon wieder ganz schnell steigern.

"Die Moral war sensationell gut", sagte Löw im ZDF. "Das war nichts für schwache Nerven. Am Ende muss man sagen: durch diese Gruppe durchzukommen, das war gut, und das war das Ziel." Kapitän Manuel Neuer sprach von einem "Nervenkrimi", Matchwinner Goretzka war "natürlich überglücklich". Das Spiel "war ganz, ganz schwierig", sagte der Münchner. "Es sind viele Widerstände, gegen die man ankämpfen muss. Großartig, dass wir es geschafft haben vor eigenem Publikum."

Ohne sein Tor in der 84. Minute hätten die ungarischen Treffer des Mainzers Adam Szalai (11.) und von Andras Schäfer (67.) nur drei Jahre nach dem WM-Desaster von Russland das nächste Vorrunden-Aus besiegelt und die Ära Löw hätte nach 15 Jahren ein klägliches Ende genommen. Den ersten Ausgleich von Kai Havertz (66.) hatten die Ungarn sofort gekontert, doch schlug Goretzka nach Vorarbeit von Jamal Musiala noch zu.

"Gerade die Einwechselspieler, die kamen, das war nochmal entscheidend. Jamal über außen, Leon im Zentrum. Wahnsinn, dass die Spieler, die von Jogi Löw eingewechselt wurden, das Spiel entschieden haben", sagte Neuer. Die Gruppe mit Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und den ungarischen Abwehrkünstlern sei "die vielleicht allerschwierigste" gewesen, bemerkte der Bundestrainer. "Jetzt ist die Vorrunde abgehakt", sagte Löw.

Dennoch ist im Achtelfinale am Dienstag (13 Uhr) beim Klassiker in Wembley gegen England eine enorme Leistungssteigerung notwendig. Sonst bleibt eine erneute Reise nach London zur Finalwoche im Juli reine Utopie.

Leon Goretzka
Leon Goretzka (r.) erzielt das erlösende 2:2. (Foto: dpa)

0 visualizaciones0 comentarios
bottom of page