Buenos Aires - Am vergangenen Samstag fand die Solidaritätsgala anlässlich der Feier des 20-jährigen Bestehens der Kindertagesstätte Arcángel Gabriel statt. Der Träger der Kindertagesstätte ist die Congregación Evangélica Alemana en Buenos Aires (CEABA) und Arcángel Gabriel ist ein Teil ihres diakonischen Auftrags als christliche Kirche, anderen in schwierigen Situationen zu helfen und Glaubensgemeinschaften aufzubauen. Es war ein sehr emotionaler Abend, an dem Auszeichnungen verliehen wurden und das Solidaritätsballett der Stiftung Julio Bocca, das Jugendorchester ASE und der Chor der Kindertagesstätte Arcángel Gabriel eine hervorragende Show boten. An dieser magischen Nacht nahmen 450 Erwachsene (einschließlich lokaler Behörden, Sponsoren und Förderern) und 200 Kinder und Jugendliche teil.
Wie kam die Beziehung zwischen der Kindertagesstätte und der Stiftung Julio Bocca zustande?
Im Jahr 2016 ergab sich die Initiative für einen Workshop für klassischen Tanz in der Kindertagesstätte. Am Anfang herrschte eine gewisse Befangenheit, da in dem Umfeld, in dem die Kinder leben, der Zugang zu solchen Aktivitäten nicht üblich ist. Man begann mit einer kleinen Gruppe von Mädchen und einem Jungen, aber schon nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass den Kindern der Tanz viel Spaß bereitet. Mit der Zeit hat die Tanzgruppe immer mehr Teilnehmer gefunden.
Dank der Mutter zweier Mädchen, die die Kindertagesstätte besuchten, ergab sich 2017 der Kontakt zur Stiftung Julio Bocca. Es wurde ein Stipendium für die Kinder von Arcángel Gabriel angeboten, für klassischen Tanzunterricht in einem der Zentren in Tortuguitas. Im Jahr 2018 wurde die erste Solidaritätsgala mit großem Erfolg durchgeführt, und dieses Jahr fand die zweite Gala statt.
Singen als Heilmittel
Nach der Pandemie wurde ein Gesangsworkshop ins Leben gerufen, um die Emotionen der Kinder und Jugendlichen zu verarbeiten. In vielen Fällen waren geliebte Menschen verstorben, und durch das Singen konnten die Kinder die angesammelten und schmerzhaften Gefühle loswerden. Das Chorprojekt begann April diesen Jahres. Die Gala war der erste öffentliche Auftritt des Chors Arcángel Gabriel, und dieser war großartig.
Seit relativ kurzer Zeit führt die Wissenschaft Studien und Untersuchungen zu den Auswirkungen von Musik durch. Diese Forschungen helfen beim Verständnis, warum diese künstlerische Disziplin seit den Anfängen der Menschheit bis zum heutigen Tag ein Teil des täglichen Lebens ist. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist die Tatsache, dass der Körper beim Singen Endorphine produziert, Neurotransmitter, die unsere Stimmung heben und uns in gute Laune versetzen.
Der Autor Boris Cyrulnik, der Forschungsarbeiten zur Resilienz in Bevölkerungsgruppen mit Rechtsverletzungen durchgeführt hat, sagt, dass eine unglückliche Kindheit nicht das Leben bestimmt, sondern dass das, was einem Kind hilft, sich weiterzuentwickeln, die emotionale Gefühlsblase ist, die es jeden Tag umgibt. Resilienz ist die Kunst, durch den Sturm des Lebens zu navigieren. Wir versuchen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um im Sturm navigieren zu können und zudem für die Kinder Bezugspersonen zu sein, die auf das Beste von jedem Einzelnen setzen.
Die drei Einrichtungen, die an dieser Solidaritätsgala teilnahmen, bieten Möglichkeiten und Erfahrungen an, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Träume zu verwirklichen und eine bessere Zukunft zu haben.
Die Kunst im Dienste des Einzelnen und der Gesellschaft wird zu einem sehr mächtigen Instrument, um einen sozialen Wandel zu ermöglichen und zu zeigen, dass eine bessere Welt möglich ist.
In diesem Sinne sagen wir herzlichen Dank an alle Besucher, Mitwirkenden, Organisatoren, Sponsoren, Helfer und die vielen fleißigen Hände, die uns an diesem so besonderen Abend begleitet und diesen somit möglich gemacht haben.
Leiterin Arcángel Gabriel
Lic. Marisa Stehle