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Nach Erdbeben in der Ägäis

Türkei beendet Rettungsarbeiten / 114 Tote

Rettungskräfte in Izmir
Rettungskräfte in Izmir suchen in den Trümmern nach Überlebenden. (Foto: dpa)

Izmir (dpa/wvg) - Fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkischen Izmir haben Einsatzkräfte die Rettungsarbeiten beendet. „Die Such- und Rettungsteams haben ihre Arbeit abgeschlossen“, teilte der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Mehmet Güllüoglu, am Mittwoch via Twitter mit. Umwelt- und Städteminister Murat Kurum sagte, die Zahl der Toten liege nun bei 114.

Einsatzkräfte hätten 107 Menschen gerettet, 6600 Menschen seien derzeit in Zelten untergekommen, so Kurum. Bei dem schweren Beben am vergangenen Freitagnachmittag in der Ägäis waren Teile der Westtürkei und auch Griechenlands erschüttert worden. Mehr als 1000 Menschen wurden Kurum zufolge verletzt. Auf der griechischen Insel Samos wurden zwei Jugendliche von Trümmern einer einstürzenden Mauer erschlagen.

In der Nacht nach dem Beben spielten sich dramatische Szenen ab. Zum Symbol der Katastrophe wurde eine Frau namens Buse Hasyilmaz, die nach fast zehn Stunden lebend aus den Trümmern eines siebenstöckigen Gebäudes gerettet wurde und zuvor mit Helfern telefonieren konnte. Umstehende und Einsatzkräfte applaudierten als sie auf einer Krankentrage weggebracht wurden.

Noch 91 Stunden nach dem schweren Erdbeben wurde ein Mädchen im türkischen Izmir aus den Trümmern eines Wohnhauses gerettet. Das Kind sei drei Jahre alt und heiße Ayda Gezgin, schrieb Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter. Auf Aufnahmen der Katastrophenschutzbehörde Afad war zu sehen, wie ein Rettungshelfer sich zu der Kleinen beugte, die voller Staub zwischen Schutt und Trümmern lag. Bereits am Montag waren ein dreijähriges Mädchen 65 Stunden und eine 14-Jährige 58 Stunden nach dem Erdbeben aus den Trümmern gerettet worden.

Tausende Menschen verbrachten die Nacht nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt Izmir, Tunc Soyer, in Notunterkünften. Zelte wurden errichtet und Helfer teilten in Parks Essen aus, wie auf Bildern zu sehen war. Auch auf der griechischen Insel Samos schliefen Menschen aus Furcht vor Nachbeben im Freien, in Autos oder gänzlich ohne ein Dach über dem Kopf, wie örtliche Medien berichteten.

Das Zentrum des Bebens lag den Behörden zufolge im Meer vor der türkischen Provinz Izmir. Die türkische Katastrophenbehörde gab die Stärke mit 6,6 an, die US-Erdbebenbehörde USGS sogar mit 7. Sowohl auf Samos als auch an der türkischen Westküste trat bei einem Tsunami nach dem Beben, den Experten als moderat einstuften, das Wasser über die Ufer. Aufnahmen aus Samos zeigten weggespülte Autos, die anschließend quer auf der Straße zum Stehen kamen; Läden und Keller wurden überschwemmt.

In der Türkei verlaufen mehrere Verwerfungslinien und das Land wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. Erst im Januar waren bei zwei Beben in den osttürkischen Städten Elazig und Malatya mehr als 40 Menschen getötet worden. Auch die Millionenmetropole Istanbul ist stark erdbebengefährdet.

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